Ehe | Ja zur Ehe zwischen Homosexuellen
Ständeratskommission sagt Ja zu Homosexuellen-Ehe
Homosexuelle Paare sollen heiraten dürfen. Die Rechtskommission des Ständerates hat sich dafür ausgesprochen, die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen. Das Anliegen hat damit eine wichtige Hürde genommen.
Die Ständeratskommission stimmte der parlamentarischen Initiative "Ehe für alle" der Grünliberalen Fraktion mit 7 zu 5 Stimmen zu, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten. Die Nationalratskommission hatte sich mit 12 zu 9 Stimmen bei 1 Enthaltung dafür ausgesprochen. Nun kann sie einen Erlass ausarbeiten, über den dann das Parlament befinden wird.
Auch für heterosexuelle Paare soll es eine Änderung geben: Sie sollen wie in Frankreich eine eingetragene Partnerschaft eingehen können. Die Initiative fordert, dass alle rechtlich geregelten Lebensgemeinschaften für alle Paare geöffnet werden, ungeachtet ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung.
Die Rechtskommission des Ständerates ist der Ansicht, dass damit den tatsächlichen gesellschaftlichen Gegebenheiten Rechnung getragen wird, wie sie schreibt. Weil es um eine Verfassungsänderung geht, hat das Volk das letzte Wort.
"Ehe zweiter Klasse" nicht zeitgemäss
Nach dem Willen der Grünliberalen Fraktion soll in den Artikeln 14 und 38 der Bundesverfassung der Begriff der Lebensgemeinschaft verankert werden. Lebensgemeinschaften wie die eingetragene Partnerschaft und das Konkubinat verdienten den gleichen Grundrechtsschutz wie die Ehe, heisst es in der Begründung zur Initiative.
Die Grünliberalen geben zu bedenken, Menschen heirateten unter anderem, weil sie ihre Lebensgemeinschaft auf eine dauerhafte Basis stellen wollten, sich gegenseitig finanziell absichern und gegenüber der Gesellschaft ihre Verbundenheit ausdrücken möchten. Einem Teil der Gesellschaft in der Schweiz würden diese Rechte jedoch heute verweigert, ihnen stehe nur eine "Ehe zweiter Klasse" in Form der eingetragenen Partnerschaft offen.
Diese "Deklassierung aufgrund biologischer Unterschiede" sei mit einem liberalen Gesellschaftsbild und einem modernen Rechtsstaat unvereinbar. Deshalb hätten weltweit über ein Dutzend Länder die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert. Den Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften werde damit nicht vorgeschrieben, wer bei ihnen vor den Altar treten dürfe. Die Änderung verpflichte den Gesetzgeber ausserdem nicht, homosexuellen Paaren die Adoption zu ermöglichen.
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Kommentare
Irma Salzgeber - ↑1↓1
Die Ewiggestrigen tummeln sich wieder hier in den Kommentaren mit ihren diskriminierenden Äusserungen. Zum Schämen.
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Dani - ↑7↓11
"Ehe oder Heirat bezeichnet eine (...) begründete und anerkannte, zumeist gesetzlich geregelte, gefestigte Form einer Verbindung zweier Menschen." Wo stand da jetz nochmal was von Mann und Frau? Ahja, genau, nirgends. Die Möglichkeit der Ehe muss also jedem Menschen freistehen, ganz egal ob hetero- oder homosexuell. Wie weiter oben schon geschrieben wurde: wir leben im Jahr 2015. Auch im Wallis.
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christian - ↑5↓1
@Walliser also müssen konsequenter weise alle ehen für unglültig erklärt werden aus denen keine kinder entstehten, sei es aus biologischen gründen oder aus bewusster entscheidung. in ihrer logik sollen auch adoptionen und künstliche befruchtung verboten werden? (der zusammenhang erschliesst sich mir nicht) Ich kenne naturgesetze, naturrechte sind mit fremd oder sprechen sie als seitenthema den umweltschutz an? ;)
ich vermisse sie auch die gute alte zeit, als medizin aus aderlass und gebeten bestand und man diese verdammten ketzer auf dem scheiterhaufen verbrennen konnte...
Walliser - ↑4↓3
Auch im Jahr 2015 hat das Naturrecht seine Gültigkeit. Ein Merkmal der Ehe ist, dass sie Leben schaffen bzw. weitergeben kann. Und hier liegt der Knackpunkt. Es geht um die natürliche Weitergabe von Leben und nicht aus der Petrischale, einer Leihmutter oder Adoption.
Klara Zenruffinen - ↑9↓14
Eine richtige Entscheidung. Schluss mit allen Formen von Diskriminierung.
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Oberländer - ↑14↓3
Zum Glück kommt das noch vor das Volk. Nimmt mich nur Wunder wie die Darbelley und seine Partei dazu stehen...
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Kleiner Donner - ↑10↓23
Lieber homosexuell als keine Gefühle!
Wir schreiben das Jahr 2015... Bitte etwas Toleranz
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rollover - ↑2↓1
@Walliser: Die Natur hat die Ehe eingerichtet? Wo steht so ein quatsch geschrieben? Muss immer alles der Norm entsprechen? Es ist doch wohl eine Diskriminierung wenn Homosexuelle nicht heiraten dürfen. Sie haben sich dieses anders sein nicht ausgesucht. Das ist etwas was die Natur so gewollt hat.
Kleiner Donner hat mit seinem Kommentar vollkommen recht.
Walliser - ↑17↓9
Wir schreiben das Jahr 2015, das stimmt. Aber eine Ehe besteht aus einem Mann, einer Frau. Das hat die Natur so eingerichtet und entspricht der Norm. Homosexuelle sollen nicht diskriminiert werden, wenn es um konkrete Anliegen im Leben geht. Aber eine Scheinehe zu postulieren, das geht schon weit; zu weit.
Alexius - ↑22↓16
Ein weiterer Tiefpunkt....
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