Detailhandel | Detailhandel leidet unter Frankenstärke
Frankenschock verstärkt den Druck auf den Schweizer Detailhandel
Dem Detailhandel droht wegen der Frankenstärke die stärkste Einbusse der letzten 35 Jahre. Bakbasel rechnet für 2015 mit einem nominalen Umsatzrückgang von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das sind 2 Milliarden Franken weniger in den Kassen der Detailhändler.
Aktuelle Daten zum Detailhandel des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigten erste Auswirkungen des Aufwertungsschocks, heisst es in einer Mitteilung des Forschungsbüros vom Mittwoch. Zwischen Januar und Mai habe sich der bereits sechs Jahre anhaltende Preiszerfall beschleunigt. Gleichzeitig sanken wegen sinkender Nachfrage die realen Umsätze. Damit lagen die nominalen Umsätze des Detailhandels deutlich unter Vorjahresniveau.
Eindrücklich sei insbesondere der kräftige Rückgang der Nachfrage im Februar, der auf einen temporären Höhepunkt im Einkaufstourismus zurückzuführen sein dürfte, schreibt Bakbasel. Diese Einbussen bei der Nachfrage veranlassten die Detailhändler die Preise zu senken, was das wertmässige Umsatzniveau zusätzlich reduziere. Laut Bakbasel dürfte sich der Preiszerfall im zweiten Halbjahr noch einmal verstärken.
Bakbasel geht für das laufende Jahr von einem Preisabschlag von 1,8 Prozent bei einem durchschnittlichen Eurokurs von 1,06 Franken aus. Zusammen mit der Abnahme der realen Umsätze um 0,3 Prozent resultiere ein prognostiziertes Umsatzminus von 2,1 Prozent.
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Kommentare
Markus B. - ↑2↓1
Die Schnäppchen Jäger, die sich brüsten weil sie 2 Euro für einen lächerlichen Deo gespart haben und dafür 50 Km Fahrt oder mehr in Kauf genommen haben, dazu noch der Stress und der Zoll kann ich nur belächeln...
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Rudi - ↑3↓2
Statistiken traue ich nicht mehr. Die Griechen haben auch immer irgendwelche Zahlen gemeldet und dann?
Wenn die Troika die hier genannten Zahlen mal prüft, wer weis was dann zu Tage tritt.
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Mia - ↑1↓3
Mir kommen gleich die Tränen. Wohlweislich ist hier nur vom Umsatz die Rede. Wenn ein Detailhändler dank der Frankenstärke günstiger einkauft, aber nur einen Teil dieses Preisvorteils an die Kunden weitergibt, macht er zwar weniger Umsatz, aber mehr Gewinn. Allerdings muss er dann mehr Steuern bezahlen, und das Gejammere fängt von vorne an.
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Leviathan - ↑4↓1
@Klara Zenruffinen:Bei CH-Produkte geb ich Ihnen Recht.Aber zB.Medikamente die in der EU entwickelt und produziert werden.Die bei uns dann das doppelte kosten kann man woll nicht mit den höheren kosten und einfuhr in die Schweiz erklären.
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Klara Zenruffinen - ↑8↓6
@Leviathan: die gleichen Produkte sind bei uns viel teurer weil die Löhne, die Mieten, der Strom und andere Nebenkösten bei uns viel höher sind als im Ausland.
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Mia - ↑1↓2
Diese Argumentation trifft nur teilweise zu. Insbesondere bei Importprodukten, die ja im Detailhandel eine wichtige Rolle spielen. Hinzu kommt, dass die Schweiz einen traumhaft niedrigen MWSt-Satz hat: Normalsatz = 8% - bei unseren Nachbarn liegt dieser Satz zwischen 19 - 22%. Das müsste sich eigentlich positiv auf die Endverkaufspreise auswirken (tja, dieser verflixte Konjunktiv).
Leviathan - ↑5↓5
Es hat woll weniger mit Abschottungspolitik zutun,sondern das man das Schweizervolk als Milchkuh sieht das es zu melken gilt.Oder wieso sind genau die gleichen Markenprodukte im Ausland teils massiv billiger als in der Schweiz?
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Klara Zenruffinen - ↑11↓11
Unsere Abschottungspolitik führt langfristig nicht zu Wohlstand.
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