Justiz | Ein Schlückchen in Ehren...
Walliser hinterzogen 140'000 Franken Steuern
Die Eidgenössische Alkoholverwaltung hat 2014 im Wallis einen Fall von Steuerhinterziehung aufgedeckt. Laut diversen Schweizer Medien produzierte ein Brennmeister während fünf Jahren 17'000 Flaschen Schnaps, ohne das dem Fiskus korrekt zu melden.
Einer der grössten Fälle von Steuerhinterziehung im Wallis ist seit wenigen Wochen rechtskräftig. Die Zeitungen berichten heute von 11'900 Liter Schwarzgebranntem, der in einer Brennerei während fünf Jahren nicht deklariert wurde.
Rund 164 Kunden haben gemeinsam mit dem Schnapsbrenner bewusst falsche Angaben auf den Formularen für die Alkoholverwaltung angegeben. Bei guten Kollegen verzichtete man sogar ganz auf das Ausfüllen der Formulare. Der Staat verlor dadurch 140'000 Franken an Steuergeldern.
Die Behörden bemerkten, dass etwas falsch lief. «Es gab schon länger Gerüchte und Hinweise, dass der Lohnbrenner nicht korrekt abrechnen würde», sagt Ermittler Balzan gegenüber der «SonntagsZeitung». Lange Zeit habe es aber keine konkreten Beweise gegeben.
Eher zufällig flogen die Machenschaften der Schnapsliebhaber auf. Bei einer unangemeldeten Routinekontrolle in einem Verein aus der Gegend, der zu den Kunden der Brennerei gehörte, flog der Bluff auf. An Festen verkauften die Vereinsmitglieder den Schnaps, den sie teilweise steuerfrei bezogen. Und die Kontrolleurin merkte, dass die verkaufte Menge grösser war als die vermeintlich selbst gebrannte Menge.
Daraufhin besuchten die Ermittler die Brennerei. In den Notizbüchern des Betreibers fanden sie sämtliche Kunden, welche von dem Betrug wussten. Aus den Ermittlungen resultierten 147 Strafbefehle und 147 Bussen. Der Lohnbrenner wurde wegen gewohnheitsmässiger Steuerhinterziehung in Mittäterschaft mit Dritten verurteilt. Er kassierte eine Geldstrafe von 12’000 und eine Busse von 2’400 Franken.
Auch die Kunden wurden alle wegen Hinterziehung verurteilt. Sie kassierten Bussen zwischen 40 und 4’000 Franken, bei einem Total von 50’000 Franken. Zudem mussten sie die fehlenden Steuern zurückzahlen.
164 Kunden waren involviert, die Deliktsumme beträgt 140'000 Franken. Die Beteiligten kassierten Bussen von insgesamt 50'000 Franken und mussten die Steuern nachzahlen. Bis dato sind alle Bussen bereits beglichen und nur noch 362 Franken an Steuerrückzahlung fällig.
Seit kurzem ist die Brennerei unter neuer Führung. Nicolas Rion, Sprecher der Alkoholverwaltung, betont: «Er hat mit dem Fall nichts zu tun.»
noa
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Kommentare
Ichbinkeinejournaillie - ↑46↓9
140 000 franken
Wow was für ein gross erfolg...
Ganz nach dem moto die kleinen hängt man die grossen lässt man laufen
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Peter - ↑3↓1
Nun mal schauen ob Fr.140000 weniger im Finanzausgleich auch einfach so hingenommen würde.