Naturgefahren | Gedenkfeier
50 Jahre Mattmark-Tragödie
Dieses Wochenende wurde gleich mehrfach der Mattmark-Tragödie gedacht, die sich vor 50 Jahren ereignet hat.
Es war am 30. August 1965 um 17.15 Uhr, als sich beim Mattmark-Dammbau zwei Millionen Kubikmeter Eis vom Allalin-Gletscher lösten und 88 Menschen den Tod fanden. Als wäre das noch nicht tragische genug gewesen, wurden 17 Angeklagte freigesprochen – keine fahrlässige Tötung – und die Prozesskosten zur Hälfte den Opfern übertragen. Jenes Urteil löste Unverständnis aus. Die Kritik ist bis heute nicht ganz verstummt.
Am vergangenen Wochenende stand dies aber nicht im Zentrum. Am Samstag fand im Briger Gründwaldsaal ein Podiumsgespräch zum Thema "Sicherheit und Unfallverhütung auf Baustellen: Welche Schutzmassnahmen braucht es heute gegen die Risiken von Arbeitsunfällen?" statt. Unter der Leitung von Pius Rieder nahmen daran die Gewerkschafter Dario Mordasini und Diego Frieden, die SUVA-Experten Willy Bregy und Stéphane Bettex sowie Egon Grünwald vom Berufsverband der Hoch- und Tiefbauunternehmungen des Kantons Wallis teil.
Gleichetags ging im Zentrum Missione in Naters ein Ehrenabend über die Bühne. Unter anderem gab es dabei Reden von Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten, Giuseppe Andrich, Bischof von Belluno-Feltre sowie Nicolas Voide, Präsident des Walliser Grossen Rates. Für die musikalische Umrahmung sorgten der Alpenchor Monte Dolada sowie die Musikgesellschaft VISPE.
Grosser Höhepunkt war die Gedenkfeier von heute Sonntag beim Staudamm in Mattmark, der auch Jean-Marie Lovey, Bischof von Sitten, beiwohnte. Nach der Gedenkmesse richteten unter anderem der italienische Senator Claudio Micheloni, der italienische Botschafter in Bern Cosimo Risi sowie der Walliser Staatsratspräsident Jacques Melly ihre Grussbotschaften aus. Das Festzelt platzte aus allen Nähten. Entsprechend gross war auch das Interesse an der Einweihnung der neuen Gedenktafel.
mk
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