Wegen Ertragsverlusten | «Auf freiwilliger Basis»
Bayer entschädigt betroffene Winzer
Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer entschädigt die betroffenen Winzer, welche im vergangenen Jahr das Fungizid «Moon Privilege» angewendet haben und aufgrund der Wuchsanomalien in dieser Saison einen Ertragsverlust verzeichnen.
Bayer will durch die freiwilligen Zahlungen die betroffenen Weinbauern unterstützen und ihnen damit zumindest einen Teil ihrer Ernteausfälle ersetzen, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. Die Bauern würden auf «freiwilliger Basis» entschädigt. Auch wenn die Ursache derzeit noch nicht eindeutig feststehe, müsse nach dem jetzigen Stand der Untersuchungen die Wuchsanomalien sehr wahrscheinlich eine Folge der Verkettung mehrerer Umstände in der Anbau-Saison 2014 sein, erklärt der Konzern.
Es gebe zudem Hinweise, dass die Wuchsanomalien in den meisten Fällen dann aufgetreten sind, wenn Moon Privilege in späten Wachstumsphasen der Reben angewendet wurde und eine extrem regnerische Witterung herrschte. «Bayer arbeitet weiterhin mit Hochdruck an der Ursachenforschung und steht dazu in regelmässigem Austausch mit externen Weinbau-Experten.»
Seit Beginn der ersten aufgetretenen Fälle steht Bayer auch in engem Kontakt mit den betroffenen Winzern, um die Wuchsanomalien systematisch zu erfassen. Voraussichtlich im 1. Quartal 2016 sollen den Winzern je nach Betroffenheit individuelle Angebote für eine freiwillige Zahlung unterbreitet werden. Zu genauen Summen und konkreten Einzelfällen will das Unternehmen keine Auskünfte geben.
Der Schweizerische Weinbauernverband hatte Ende September der Nachrichtenagentur sda angegeben, dass wegen dem Pilzschutzmittel 4,85 Prozent einer Durchschnittsernte fehlen würden. Der Ernteverlust beläuft sich auf 6,65 Millionen Kilogramm Trauben.
Bei einem Einkaufspreis von 4 Franken ergibt das einen Gesamtverlust von 26,6 Millionen Franken, wie der Weinbauernverband festhielt. Der Preis für verkauften Wein liegt jedoch drei bis viermal so hoch wie die Einkaufskosten für die Trauben. Die Weinbranche rechnet deshalb mit Umsatzeinbussen von bis zu 80 Millionen Franken.
pd/sda/rul
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Kommentare
andy - ↑3↓0
Das ist ein gutes Interview mit Dr. Hans R. Herren. http://schrotundkorn.de/lebenumwelt/lesen/201208b01a.html
Man sollte es mit push/pull Anbau probieren. Ganz ohne Chemie. Würde sicher auch in der Weinbranche funktionieren.
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