Überalterung | Junge Menschen ziehen zunehmend in die Agglomerationen
Bergdörfern läuft der Nachwuchs davon
Abgelegene Gebiete entvölkern sich und überaltern zunehmend. Das Goms zählt schweizweit zu den am stärksten betroffenen Gebieten.
Immer mehr junge Menschen zieht es vom Land und von den Bergen in die Städte. «Nicht nur für Ausbildung und Jobs sind die Städte attraktiv, sondern sie bieten häufig auch kulturell viel», betont Altersforscher François Höpflinger gegenüber der «Schweiz am Sonntag». Als eine Folge davon überaltern viele Dörfer in den Berggebieten und in ländlichen Regionen zusehends.
Neue Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) bestätigen diesen Trend. Prozentual besonders viele Senioren leben demnach etwa in den Regionen Goms, Pfannenstiehl, Surselva, Thun, Val-de-Travers und im Glarner Hinterland. In diesen Gebieten kommen heute bereits über 35 Senioren auf 100 Erwerbstätige. Der nationale Durchschnitt liegt aktuell bei 28,4 und soll gemäss Prognosen bis 2060 aufgrund der demographischen Entwicklung gar auf über 50 Prozent ansteigen.
Auch der Abwanderungstrend wird laut Höpflinger weiter anhalten. «Während die Städte von jungen Zuzügern aus dem In- und Ausland profitieren, erleben ländliche Gebiete eine starke Abwanderung von Arbeitskräften», erklärt er in der «Schweiz am Sonntag». Noch stärker als die ländlichen Gebiete seien die Berggebiete betroffen, insbesondere im Bündnerland, im Jura und im Wallis. Gerade hinsichtlich Strukturen für die Alterspflege bringe das viele Gemeinden in finanzielle Schwierigkeiten und zwinge auch zu Fusionen.
pmo
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