Rettungswesen | Trotz Hochbetrieb zum Jahresende weniger Einsätze im 2016
Bis zu zwanzig Rettungsflüge täglich
Die Air Zermatt hatte über die Feiertage alle Hände voll zu tun. Weit über 100 Heli-Einsätze wurden verzeichnet. Die Jahresbilanz fällt indes tiefer aus als in den Jahren zuvor.
Mit 125 Einsätzen vom 20. Dezember 2016 bis am 2. Januar 2017 verzeichnete die Air Glacier über die Feststage 30 Interventionen mehr als noch im Vorjahr. Wie der Chefpilot Patrick Fauchère am Dienstag gegenüber dem Radiosender «Rhône FM» erklärte, handelte es sich zum Grossteil um Einsätze aufgrund von Skiunfällen. Wegen des wenigen Schnees mussten jedoch auch vermehrt verunfallte Wanderer geborgen werden. Die Rega ihrerseits verzeichnete, wie sie am Montag mitteilte, über Weihnachten und Neujahr insgesamt 350 Einsätze, wovon rund ein Drittel Wintersportunfälle betraf. Allein im Berner Oberland flog die Rega in dieser Zeit 60 Mal aus.
Auf Anfrage bestätigt Dominic Andres, Einsatzleiter bei der Air Zermatt, dass auch beim Oberwalliser Heli-Unternehmen über die Festtage reger Betrieb herrschte. Allein vom 20. Dezember bis zum Berchtoldstag wurden insgesamt 135 Heli-Einsätze registriert. Beim Grossteil handelte es sich dabei um verletzte Wintersportler, die zumeist in den Spital von Visp geflogen wurden. «Es gab auch Verletzungsmuster, aufgrund derer die Patienten nach Sitten oder Bern transportiert werden mussten», betont Andres. Dass aufgrund des Schneemangels vermehrt verunfallte Wanderer Hilfe benötigten, kann er indes nicht bestätigen. Bis auf einen konkreten Wanderunfall mit tödlichem Ausgang in Zermatt habe man keine weiteren Einsätze in diesem Bereich verzeichnet.
Rückgang im Sommer
Neben den Helikoptern stand auch der Ambulanzdienst im Mattertal im Einsatz – bodengebunden ist die Air Zermatt für die Region zwischen St. Niklaus bis Zermatt zuständig. Insgesamt 76 Einsätze wurden in diesem Bereich verzeichnet. Zumeist habe es sich hierbei um leichtverletzte Wintersportler in Zermatt gehandelt. Besonders auf den Jahreswechsel hin war bei der Air Zermatt einiges los. «Am 29. und am 30. Dezember flogen wir praktisch 20 Einsätze pro Tag. Das ist schon fast rekordverdächtig», erklärt Andres weiter. Das Team sei an solchen Tagen schon ziemlich ausgelastet, zumal sich die Einsätze erfahrungsgemäss auf einen kurzen Zeitraum vom späten Vormittag bis in den Nachmittag hineinziehen. «Während dieser Zeit waren jeweils drei bis vier Helis im Dauereinsatz.»
Anders als in den Jahren zuvor, als das Unternehmen Ende Jahr regelmässig einen neuen Rekord verzeichnen konnte, wurden im Jahr 2016 total etwas weniger Einsätze registriert. Waren es 2015 noch rund 1720 Rettungsflüge, flog die Air Zermatt im verstrichenen Jahr insgesamt 1650 Mal aus. «Heuer mussten wir einen leichten Dämpfer hinnehmen», so Andres. Vor allem im Sommer wurden weniger Einsätze geflogen als in den Vorjahren. Weshalb weniger Berg- und Wanderunfälle gemeldet wurden, ist laut Andres aber schwierig einzuschätzen. «Es ist möglich, dass die Leute vorsichtiger oder grundsätzlich weniger unterwegs waren. Am Wetter kann es jedoch nicht gelegen haben, da wir im vergangenen Sommer auch längere Schönwetterperioden hatten.»
pmo
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