Gewässerschutz | Sanierungen sollten seit Ende 2012 abgeschlossen sein
Wallis bei Restwassersanierungen im Rückstand
Die meisten Kantone sind im Verzug bei der Sanierung von Restwasserstrecken unterhalb von Wasserfassungen. Von ungefähr 1000 sanierungspflichtigen Fassungen sind 250 noch nicht saniert. Gut die Hälfte davon befindet sich in den Kantonen Wallis und Graubünden.
Genügend Restwasser unterhalb von Wasserkraftwerken sind nach Angaben des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) nötig, damit die Flüsse und Bäche Lebensraum für Pflanzen und Tiere sein können. Doch auch als Element in der Landschaft sowie für die Grundwasservorräte ist genügend Restwasser unterhalb von Entnahmestellen wichtig.
Gesetzlich vorgeschrieben
Gemäss Gewässerschutzgesetz hätten Restwasserstrecken unterhalb von vor 1992 bewilligten Anlagen bis Ende 2012 saniert sein müssen. Vier Jahre nach dem Ende dieser Frist – Ende 2016 – war die Sanierungspflicht erst in sieben Kantonen vollständig erfüllt, wie eine Umfrage des BAFU ergab.
Basel-Landschaft und Genf schlossen ihre Sanierungen vor Ende 2012 ab, Solothurn und Uri waren Ende 2014 soweit. In drei Kantonen – Appenzell Innerrhoden, Basel-Stadt und Schaffhausen – gibt es keine sanierungspflichtigen Restwasserstrecken. Die übrigen Kantone sind unterschiedlich weit mit den Sanierungen.
Inzwischen über 90 Prozent vorgenommen haben Glarus, Obwalden, Schwyz, St. Gallen, Tessin und Waadt. Zwischen 60 und 90 Prozent fertiggestellt haben die Arbeiten die Kantone Zürich, Bern, Aargau, Graubünden, Zug, Nidwalden und Thurgau.
Fortschritte im Wallis
Unter 60 Prozent der Restwasserstrecken saniert haben die Kantone Wallis, Luzern, Freiburg, Neuenburg, Appenzell-Ausserrhoden und Jura. Das Wallis, Appenzell Ausserrhoden und Jura hätten seit der Erhebung von Ende 2014 aber deutliche Fortschritte erzielt, hält das BAFU fest.
Insgesamt stehen 250 von 1000 Sanierungen noch aus. Davon entfallen gut ein Drittel auf den Kanton Wallis und ein Viertel auf Graubünden. Ende 2014 hätten viele Kantone den voraussichtlichen Abschluss der Arbeiten zu optimistisch eingeschätzt, schrieb das BAFU. Der Bund strebe den Abschluss der Sanierungen bis Ende 2018 an.
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