Wetter | Bergdohlen auf den Dächern von Brig-Glis
«Die Vorboten des Winters»
Es ist kalt - eiskalt: Ganz klare Vorboten des Winters sind momentan in Brig-Glis und Umgebung zu beobachten. Die Bergdohlen thronen hoch über den Dächern des kleinen Städtchens.
Leserreporterin R. Jaggi aus Brig-Glis freut sich: «Scharenweise bevölkern die Vorboten des Schnees immer wieder die Hausdächer im Zentrum von Brig-Glis - meistens schon vor dem Schneefall.»
In der Tat tummeln sich zahlreiche Bergdohlen, die zu der Familie der Rabenvögel gehören, zurzeit in der Umgebung - aus gutem Grund, wie der zuständige Biologe der Vogelwarte Sempach, Michael Schaad, auf Anfrage erklärt. Bei Schlechtwettereinbrüchen fliegen die Alpendohlenschwärme nicht nur im Winter sondern auch im Sommer in die Tallagen, wo sie in typischer Weise über den Dörfern kreisen und als Vorboten für frühe Schneefälle gelten.
«Diese Vögel, welche die weltbesten Flugkünstler im Hochgebirge sind, können natürlich in der Tat als Vorboten des Winters bezeichnet werden. Diese Tiere fliegen tagsüber eher in die niedrigen Gefilde, in der Nacht treibt es sie wieder nach oben, wo sie übernachten.»
Dieses Verhalten widerspiegle sich im ganzen inneralpinen Raum wieder. «Weshalb sie tagsüber in der Region sind? Sie sind auf der Suche nach Nahrung.» Dank dem Schneefall in höheren Lagen werden wir ähnliche Bilder noch vermehrt zu sehen bekommen, ist der Biologe überzeugt.
Generell ist die Bergdohle eine der wenigen Gebirgsbewohner, die das ganze Jahr oben am Berg leben und sich unter anderem von Flechten oder sogar vom Kot anderer Tieren ernähren. Alpendohlen leben wie viele Rabenvögel in monogamer Dauerehe. Eine Partnertreue über acht Jahre ist schon nachgewiesen.
rul
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar