Energie | Bau des Kleinwasserkraftwerk Breithorn-Fafleralp bleibt blockiert
Umweltverbände ziehen vor Bundesgericht
Das Walliser Kantonsgericht hat die Beschwerde der Umweltverbände gegen ein geplantes Kleinwasserkraftwerk im Lötschental abgewiesen. Diese wollen das Urteil nun anfechten.
Im September 2014 haben die drei Umweltverbände WWF, Pro Natura und Schweizer Landschaftsschutz Beschwerde gegen das geplante Kleinwasserkraftwerk Breithorn-Fafleralp bei Blatten eingereicht. Sie verlangen, dass auf den Bau des Kraftwerks verzichtet wird.
Das Kleinwasserkraftwerk Breithorn-Fafleralp ist nach Ansicht der Umweltverbände am falschen Ort geplant. Der grösste Teil des Werks liege im Schutzperimeter des BLN-Gebiets Aletsch-Bietschhorn. Nur höherwertige nationale Interessen würden einen Kraftwerkbau an dieser Stelle rechtfertigen, argumentierten diese dazumal unter anderem ihre Ablehnung.
«Zu schwerer Eingriff um UNSESCO-Gebiet»
Das Walliser Kantonsgericht hat diese Beschwerde mit Urteil vom 28. Mai 2015 in sämtlichen Punkten abgelehnt. «Mit diesem Urteil sind wir natürlich nicht zufrieden. Die Grundlagen, auf dem es basiert, können nach unserer Einschätzung durchaus anders interpretiert werden. Deshalb wollen wir den Fall an Bundesgericht weiterziehen», erklärt Laura Schmid, seit Kurzem Geschäftsleiterin beim WWF Oberwallis.
«Die kleine Menge an Strom, welche das Kraftwerk produzieren soll, rechtfertigt zudem den starken Eingriff in diese bis anhin unberührte Landschaft im Lötschental nicht. Zumal es nur im Sommer Strom produzieren kann, wo Strommschwemme herrscht.»
Überdies stören sich die Umweltorganisationen über die Berechnung der vorgeschriebenen Restwassermengen von 55 Prozent, die nur in einem letzten Flussabschnitt nach Zufluss von Quellen erreicht würden. «Das Kantonsgericht ist diesem Punkt den Projektverantwortlichen gefolgt. Wir sind gespannt wie dies in Lausanne beurteilt wird», so Schmid.
«Wir stehen zu unserem Wort»
Bei den Promotoren im Lötschental gibt man verhalten optimistisch und hofft nu auf die Bestätigung des Verdikts der Walliser Richter in Lausanne. «Aufgrund des Urteils werden wir das Projekt nun in unveränderter Form weiterverfolgen und zuwarten was das oberste Schweizer Gericht entscheidet», erklärt Hanspeter Lehner. Er ist VR-Präsident der AG Kraftwerk Breithorn-Faflerlap und Gemeinderat von Blatten.
«Wir stehen weiterhin zu unserem Wort und werden die Massnahmen, die wir dem WWF in der Projektierungsphase zugesagt haben umsetzen», macht Lehner klar. Das 6,7 Millionen teure Projekt soll nach Inbetriebnahme 5,8 Gigawatt Strom produzieren.
zen
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Kommentare
Freund der Flüsse und Bäche - ↑9↓17
Hoffentlich wird der Bau dieser Anlage abgelehnt. Vom Kantonsgericht kann man nichts schlaueres erwarten, hoffentlich sind die Richter in Lausanne schlauer.
Ihr seid rücksichtslose geldgierige Leute, ihr habt hier im Wallis schon soviel Natur kaputt gemacht nur wegen eurem Geld. Denkt doch mal ein wenig an die Natur und weniger an euren Profit. Danke an Laura Schmid und viel Kraft wünsche ich ihnen.
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Freund der Flüsse und Bäche - ↑3↓1
Sehr geehrter H.Lukas
Wenigstens sind sie ehrlich und sagen direkt dass es ums Geld geht.
Es gibt viele Bäche auf dieser Welt, lasst sie in Ruhe, dann kosten sie auch nichts.
Ich frage mich wie unsere Väter und deren Väter ohne dieses Kraftwerk überlebt haben?
Lukas - ↑3↓4
Ich lade den Schreibenden zu einer Begehung des hinteren Lötschentals ein. Dabei zählen wir die unberührten Bäche und Wilden Winkel unseres schönen Tales. Dann schauen wir zusammen die Gemeinderehnung an und schauen was uns die vielen Bäche pro Jahr kosten... Will die Gemeinde längerfristig überleben, brauchen wir diese Einnahmen. Denn unser Wasser wird in Steg turbiniert und wir erhalten ein Brotsammen dafür. So sieht die Realität aus.
Blerim - ↑10↓5
Das ist Schade.
Hätte bestimmt besser funktioniert als die Wurzelraumkläranlage der WRA Group Switzerland.
Da hätte auch mal Peter Tscherrig (CEO) gesehen, wie man's richtig macht.
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