Justiz | Nach tödlichem Unfall in Savièse
Fasnachtswagen-Chauffeur schuldig gesprochen
Vor über vier Jahren verunfallte ein junger Mann in Savièse auf einem Fasnachtswagen tödlich. Der Fahrer des Gefährts wurde nun vom Bezirksgericht Sitten schuldig gesprochen.
Der tragische Unfall ereignete sich im Februar 2012 in Savièse. Mehrere Junge aus der Region hatten zuvor mit ihrem Fasnachtswagen an einem Umzug teilgenommen und waren spätabends auf dem Heimweg nach Savièse. Drei Personen der Gruppe befanden sich zu diesem Zeitpunkt zuoberst auf dem Gefährt, als einer von ihnen, ein 23-Jähriger, bei der Dorfeinfahrt mit dem Kopf gegen eine Brücke stiess und wenig später im Spital verstarb.
Der 24-Jährige Chauffeur des Unglückswagens wurde nun vom Sittener Bezirksgericht der fahrlässigen Tötung und wegen schwerer Verstösse gegen die Verkehrsregeln für schuldig befunden. Das Urteil sieht neun Monate Haft auf Bewährung sowie über 40'000 Franken Genugtuung für die Familie des Opfers als Strafe vor. Der Anwalt des Angeklagten wollte sich gegenüber dem «Nouvelliste» nicht festlegen, ob der Fall weitergezogen wird. Er müsse noch mit seinem Klienten darüber sprechen.
Nach dem Unfall war in den Medien zunächst berichtet worden, dass der Fahrer des Wagens keine Kenntnis über die Mitfahrer gehabt habe. Die Untersuchung zeigte allerdings rasch, dass sich die Fasnachtsgruppe nach dem Ereignis darauf verständigt hatte, eine falsche Version des Vorfalls wiederzugeben. Sie wollten den Chauffeur, einen professionellen Fahrer, dadurch vor einer Strafe schützen. Fünf Personen wurden deshalb wegen Falschaussage angeklagt.
pmo
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