Vergiftungen | Nur dank rascher Intervention konnten zwei vergiftete Hunde gerettet werden
Unbekannte streuen Giftköder bei Blitzingen
Zwei vergiftete Hunde innert weniger Tage: Unbekannte streuten in der Region Blitzingen gezielt Giftköder. Beide Fälle gingen glimpflich aus. Nun ermittelt die Kantonspolizei. Derweil werden Hundehalter zu besonderer Achtsamkeit aufgerufen.
«Es ist einfach traurig, dass der Frust an unschuldigen Tieren ausgelassen wird.» Die Kommentare auf Facebook zu den jüngsten Vorfällen von zwei vergifteten Vierbeinern in der Region Blitzingen fallen emotional aus. Dass es sich dabei mit grösster Wahrscheinlichkeit um böswillig gestreute Giftköder handelt, bestätigt Karin Kull, Tierärztin der Tierarztpraxis Kull in Ernen. «Wir haben in den vergangenen Tagen zwei Fälle von vergifteten Hunden in der Region Blitzingen behandelt. Dank der raschen Reaktion der Besitzer sowie der intensiven Betreuung konnten wir die beiden Tiere retten.» Die Hunde hätten die Giftköder nicht am selben Ort, jedoch im Raum Blitzingen zu sich genommen. Vergiftete Vierbeiner, erklärt Kull, würden diverse äusserliche Symptome aufweisen. «Die Tiere fangen an zu zittern, haben Krämpfe, schwanken und sind schliesslich stehunfähig.»
«Wichtig, dass Hundehalter die Tiere an die Leine nehmen»
Karin Kull Tierarztpraxis Kull, Ernen
Gemäss Kull konnte man den genauen Giftstoff, den die beiden Hunde in Blitzingen aufgenommen haben, bisher noch nicht vollumfänglich nachweisen. Diesbezüglich würden diverse Giftstoffe existieren, die derartige Symptome auslösen könnten. «Wichtig ist nun», betont Kull, «dass die Hundehalter ihre Vierbeiner an die Leine nehmen und genau darauf achten, dass diese nicht irgendwelche am Boden liegende Gegenstände fressen.» Falls dennoch Anzeichen einer Vergiftung bestünden, sei vom Hundehalter umgehend ein Tierarzt aufzusuchen. Wie Kull weiter erklärt, habe sie vor den beiden Fällen in Blitzingen in den letzten Jahren keine willentlichen Vergiftungen von Tieren in der Region registriert.
Untersuchungen bereits eingeleitet
Kenntnis von den böswillig vergifteten Vierbeinern in Blitzingen hat auch die Kantonspolizei. Mediensprecher Markus Rieder bestätigt: «Beim Polizeiposten in Fiesch wurde diesbezüglich Anzeige gegen unbekannt eingereicht.» Die Kantonspolizei behält sich derweil vor, im Rahmen einer Kommunikation die Bevölkerung auf die aktuelle Gefahr in der Region Blitzingen aufmerksam zu machen.
Ein weiterer Fall auch auf der Bettmeralp
Unabhängig von den beiden Fällen in Blitzingen behandelte die in Ernen ansässige Tierarztpraxis Kull kürzlich auch einen auf der Bettmeralp mutwillig vergifteten Hund. «Ein besonders dreister Fall», sagt Tierärztin Kull. So sei dem Tier einer deutschen Touristin ein angeblicher Futterstängel zugeworfen worden. «Dabei handelte es sich aber um einen Giftköder, der üblicherweise gegen Mäuse oder Ratten eingesetzt wird.» Wie in Blitzingen ging der Fall aber auch hier dank schnellem Handeln der Besitzerin noch glimpflich aus.
msu
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Kommentare
Lu - ↑7↓17
Die Giftköder waren sicher nicht für Hunde bestimmt, die waren für ausgesetzte Wölfe bestimmt .
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