Entsorgung | Aktion Weihnachtsbaum stösst auf grossen Anklang
Gut 20 Tonnen Christbäume entsorgt
Nach Weihnachten treten die Oberwalliser Christbäume ihren letzten Weg an. Dieser führt viele in die Kehrichtverbrennungsanlage Gamsen und ist neu für alle kostenlos.
Der Gemeindeverband Oberwallis für die Abfallbewirtschaftung (GVO) hat dazu die Aktion Weihnachtsbaum ins Leben gerufen. Die Oberwalliser Bevölkerung kann ihre Christbäume noch diese Woche an den offiziellen Abfuhrtagen an den Strassenrand stellen. Zusammen mit dem Hauskehricht werden sie gratis mitgenommen.
In den vergangenen Jahren musste man sich der ausgedienten Weihnachtsbäume mittels Sperrgutmarke entledigen – mit einem Preis von 12.50 Franken pro Marke eine relativ teure Angelegenheit, so Kurt Ruppen, Betriebsleiter der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Gamsen. Deshalb seien immer wieder Anfragen nach einem anderen Verfahren eingegangen. «Viele Gemeinden meinten, wir sollten die Bäume einfach mitnehmen und ihnen danach die Rechnung zukommen lassen.» Der GVO habe sich nun in Form der Aktion Weihnachtsbaum für eine unbürokratische Lösung entschieden. Wer die Kosten dafür trage, müsse intern noch abgeklärt werden, höchstwahrscheinlich aber der GVO selbst.
Zusätzliche Transporte nötig
Die Aktion Weihnachtsbaum ist am vergangenen Montag, 9. Januar angelaufen und läuft noch bis und mit Freitag. Das Angebot werde rege genutzt, bestätigt Ruppen. Da die Christbäume gemeinsam mit dem Hauskehricht abtransportiert werden, könne man keine konkrete Zahl nennen, er schätze aber, dass es sich bisher um gut 20 Tonnen entsorgte Tannen handle. In den vergangenen Tagen musste deshalb auch hier und dort ein zusätzlicher Transport durchgeführt werden. «Die Bäume sind zwar nicht schwer, durch die Äste allerdings recht voluminös», erklärt Ruppen.
Die kostenlose Entsorgung der Weihnachtsbäume ist auf insgesamt zwei Wochen beschränkt. Diesen Zeitraum werde man im kommenden Jahr verlängern, so der KVA-Betriebsleiter. Dies, damit sich der Abtransport besser staffle und damit einfacher gestalte. Ebenfalls wolle man nächstes Jahr frühzeitig mit den Gemeinden das Gespräch suchen. «Den grossen Gemeinden wie Brig-Glis, Visp und Naters, die zur Entsorgung der Christbäume Sondersammlungen veranstalten, sind wir mit unserer kurzfristigen Aktion sicher ein wenig in die Quere gekommen», bedauert Ruppen. Anderseits habe man in erster Linie kleineren Gemeinden und den Tourismusstandorten, die nicht dieselben Möglichkeiten zur Verfügung hätten, entgegenkommen wollen.
Und was passiert nun mit den Christbäumen, wenn sie in Gamsen ankommen? «Aufstellen und schmücken werden wir sie sicher nicht mehr», meint Ruppen lachend. «Sie werden zusammen mit dem Hauskehricht – rund 40 bis 50 Tonnen pro Tag – verbrannt.» Neben dem andernorts üblichen Häckseln ebenfalls eine nachhaltige Lösung, da der Dampf der KVA Gamsen via Ferndampfleitung in das bestehende Dampfnetz der Lonza eingespiesen und dort als Prozesswärme genutzt wird.
Einige grössere Talgemeinden führen zur Entsorgung von Christbäumen Sondersammlungen durch. In Naters findet jeweils im Januar eine einmalige kostenlose Sammlung an verschiedenen Standorten innerhalb der Gemeinde statt. In Brig-Glis wird an drei verschiedenen Tagen, ebenfalls an unterschiedlichen Standorten, gesammelt, auch hier kostenlos. Die Bäume landen im Ökohof und werden dort gehäckselt. In Visp können Weihnachtsbäume per Grünabfuhr, die im Winter alle zwei Wochen stattfindet, entsorgt werden.
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