Oberwallis | Umweltverbände schlagen Alarm
Immer mehr illegale Bauten in den Alpen
Ein Klettersteig ohne Baubewilligung im Lötschental und ein illegal erbauter Liftschacht auf dem Klein Matterhorn: In den Bergen gibt es immer mehr Schwarzbauten.
Umweltverbände schlagen deshalb im «SonntagsBlick» Alarm. «Die Behörden haben zu wenig Ressourcen, um zu kontrollieren», sagt Katharina Conradin (34) von Mountain Wilderness. Ihre NGO wehrt sich zusammen mit anderen Umweltorganisationen gegen den Wildwuchs in den Alpen und übernimmt die undankbare Aufgabe des Wächters in den Bergen. Sie sagt: «Es geht auch um Rechtsgleichheit – wer in den Alpen baut, kann nicht damit rechnen, dass bei illegal erstellten Bauten ein Auge zugedrückt wird.»
Als Beispiel wird etwa der Klettersteig der Lötschentaler Anenhütte genannt. Hier liege keine gültige Baubewilligung vor. Ein Gesuch ist laut «SonntagsBlick» erst nach der Installation eingereicht worden. Man war der Meinung, eine Bewilligung der Gemeinde genüge. Die Umweltverbände Mountain Wilderness, Pro Natura und der WWF legten im April 2014 Beschwerde ein. Sie verlangen, dass der Klettersteig wieder abgerissen wird. Der Fall ist hängig.
Auch grosse Player ignorieren mitunter die Rechtslage. 2011 standen die Bergbahnen Zermatt am Pranger, weil sie auf dem Klein Matterhorn einen Liftschaft um zehn Meter erhöhten – ohne enstprechende Bewilligung. Auch die Armee hat dort illegal gebaut. Sie montierte eine 20 Meter hohe Antenne auf dem Gipfel.
Statt im Genehmigungsverfahren auf Bundesebene mit entsprechender Mitwirkung der Öffentlichkeit wurde die Anlage lediglich von Gemeinde und Kanton bewilligt. Inzwischen hat das Bausekretariat des Kantons Wallis zu den Bauten auf dem Klein Matterhorn einen Vorentscheid getroffen: Der Liftschacht könne «wegen seiner negativen Auswirkung auf das Landschaftsbild» nachträglich in der vorliegenden Form nicht bewilligt werden.
Die Bergbahnen Zermatt haben nun die Wahl: Entweder sie erwirken einen rechtsgültigen Entscheid des Kantons oder sie brechen den Liftschacht auf dem 3883 Meter hohen Berg wieder ab.
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Kommentare
Postal Car - Weger S. - ↑4↓3
Wir sind immer noch eine Demokratie. Fragt euch mal, wen ihr wählt liebe Leutchen...
Von rechts bis links und dazwischen drin, ob grün oder was. Wenn wir Gesetze machen, muss man sie einhalten. Sonst weg mit denen, aber nicht darüber fluchen.
Gruss ausm schönen Goms
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Silvan - ↑2↓2
Die Antenne auf dem klein Matterhorn stört schon die Panorama-aussicht. Und das illegal scheinbar. Jemand muss bitte intervenieren.
Silvan
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thomas - ↑12↓3
Ja das geht von den Bergebieten ins Tal zur Industrie.Heute der Wolf-Bär,die Lonza und KMU.Niemand will mehr Arbeitsplätze schaffen.Gewerbe und Industrie sind zb in Visp unerwünscht.Machen Krach-Dreck usw.Lieber alles aus Ausland beziehen und hier die Wohn und Freizeitzohnen erweitern.Aber, wenn keine zusätzlichen Arbeitsplätze, wer zahlt dann die Wohnungen und Mieten, die Steuern und Abgaben für allgemeinen Unterhalt,die steigenden Sozialhilfebezüger, da schweizer Arbeiter zu teuer werden?
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Ursula Biner - ↑33↓5
Wir leben und leiden immer mehr unter dem Terrorregime der selbsternannten Umweltfachleute. In immer mehr Lebensbereiche dringen diese Extremisten ein, kontrollieren uns und machen uns Vorschriften. Weg mit dieser Ökodiktatur!
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Petsch - ↑2↓14
Wenn überall alles zusammengebaut wird, damit man den 0815 Konsum-Massentourismus bei Laune halten kann, wird es in 50 bis 100 Jahren keinen Tourismus mehr geben im Wallis...