Wintersport | Nach der Vergabe der Olympischen Spiele nach Peking
Julen will China-Markt erobern
Der Zermatter Franz Julen, Chef der des Sporthändlers Intersport in Bern, will in China ein Filialnetz mit 15- bis 20 Wintersport-Fachgeschäften aufbauen.
Nach der Vergabe der Olympischen Winterspiele 2022 nach Peking will der Sporthändler Intersport den chinesischen Markt erobern. «Für uns ist das eine Riesenchance», sagt Franz Julen (57), Chef des Sporthändlers Intersport mit Berner Hauptsitz, gegenüber dem «SonntagsBlick».
Der Zermatter hat die Weichen frühzeitig gestellt: Bereits vor einem Jahr schloss er ein Lizenzabkommen mit der J&Y Holding zur Eroberung des chinesischen Wintersportmarktes ab. Der Deal: Die Chinesen bauen ein Filialnetz auf, Intersport liefert die Ware, die Marke und das Know-how. Geplant sind vorerst 15 bis 20 Wintersport-Fachgeschäfte in Nordchina.
Nach dem Zuschlag für die Olympischen Spiele denkt Julen nun aber in ganz anderen Dimensionen: «In den nächsten Monaten wird der angepasste Expansionsplan verabschiedet.» 1,8 Milliarden Euro oder rund 17 Prozent seines Umsatzes macht der weltgrösste Sportfachhändler heute mit Wintersport. Doch der Markt stagniert, die Impulse fehlen. Deshalb kommt China wie gerufen.
«Marktanalysen gehen davon aus, dass spätestens im Jahr 2020 China mehr Skitage haben wird als die Schweiz», sagt Julen. Langfristig könnten sich laut Experten bis zu 300 Millionen Chinesen auf die Bretter wagen. Dieses Jahr legt Intersport ein hohes Tempo hin: Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 6,7 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro.
«Europa kommt allmählich wieder in Schwung», sagt Julen. Selbst Griechenland steuerte einen Beitrag zum Wachstum bei. Dagegen schmierte die Schweiz ab: Der starke Franken trieb die Kunden ins Ausland. Wie im letzten Winterhalbjahr beträgt der Umsatzrückgang mehr als fünf Prozent.
zen
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