Politik | 1. Schloss Mercier-Gespräche
Nach dem Vorbild Von-Wattenwyl
Auf Initiative von Grossratspräsident Edmond Perruchoud haben sich die Präsidenten der politischen Parteien, die Mitglieder des Präsidiums des Grossen Rates und die Präsidenten der parlamentarischen Fraktionen in Siders zu den ersten Château-Mercier-Gesprächen mit dem Staatsrat getroffen.
Zwei Themen standen im Mittelpunkt dieses Treffens nach dem Vorbild der Von-Wattenwyl-Gespräche: der Föderalismus und der kantonale Zusammenhalt. Der offene, konstruktive und lösungsorientierte Austausch ermöglichte einen bereichsübergreifenden Dialog zwischen den Gewalten und zwischen den verschiedenen politischen und regionalen Gesinnungen.
Ausgehend von der Feststellung, dass es dem Parlament, der Regierung und den politischen Parteien an Gelegenheiten fehlt, um sich über wichtige Fragen von kantonalem Interesse auszutauschen, hat Grossratspräsident Edmond Perruchoud dieses Treffen ins Leben gerufen. Zwei Themen standen im Mittelpunkt dieser ersten Château-Mercier-Gespräche, die am Mittwochnachmittag in Siders stattgefunden haben. Der erste Teil der Diskussionen war dem Föderalismus und der Kantonsautonomie gewidmet. Diese erste Thematik drängte sich aufgrund der grossen Herausforderungen auf, mit denen sich die Institutionen – insbesondere nach den Abstimmungen über die Zweitwohnungsinitiative und das Bundesgesetz über die Raumplanung – konfrontiert sehen. Im Anschluss an eine Einleitung von Etienne Grisel, Professor an der Rechtsfakultät der Universität Lausanne, fand eine allgemeine Diskussion unter der Leitung von Staatsratspräsidentin Esther Waeber-Kalbermatten statt.
Der kantonale Zusammenhalt, insbesondere vor dem Hintergrund der Zweisprachigkeit und des Wahlsystems, stellte die zweite für den Kanton Wallis äusserst wichtige Thematik dar. Nach einem Referat von alt Staatsrat Wilhelm Schnyder folgte eine zweite Diskussionsrunde unter der Leitung des Grossratspräsidenten. Die Diskussionen fanden in einer offenen und konstruktiven Atmosphäre statt. Die Zielsetzung wurde voll und ganz erfüllt. Es ging darum, die Probleme zu erörtern, die Debatte zu versachlichen, gemeinsame Überlegungen im Interesse des Kantons anzuregen, Lösungsansätze aufzuzeigen und Brücken zwischen den politischen Gruppierungen mit oft unterschiedlichen Ansichten zu schlagen. Edmond Perruchoud zählt auf seine Nachfolger/-innen, um das Konzept dieser Château-Mercier-Gespräche nach dem Vorbild der regelmässig vom Bundesrat durchgeführten Von-Wattenwyl-Gespräche weiterzuführen.
pd
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