Preis | Für Ausstellung zur Veränderung des Planeten
Naturmuseum Wallis erhält Prix Expo 2016
Das Naturmuseum Wallis erhält für seine Ausstellung «Reiseziel Erde: Leben im Anthropozän» den Prix Expo 2016 der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz. Die Ausstellung zeigt, wie menschliche Aktivitäten unseren Planeten verändern und welche Herausforderungen sich dadurch für die Gesellschaft ergeben.
Mit dem Prix Expo zeichnen die Akademien jährlich Ausstellungen und verwandte Vermittlungsformen aus, die die Faszination der Natur und der Naturwissenschaften einem breiten Publikum in der Schweiz eröffnen, und dabei fachlich kompetent und erlebnisorientiert Wissen vermitteln. Der Preis ist mit 10'000 Franken dotiert.
Die Jury begrüsse den Mut des Museums, ein sehr umstrittenes Thema ohne jede Effekthascherei zu behandeln, hiess es in einer Mitteilung der Akademien der Wissenschaften Schweiz vom Montag. Es sei dem Museum mit Bravour gelungen, das wissenschaftliche Wissen um dieses vielschichtige und schwierige Thema einem breiten Laienpublikum verständlich zu machen, schrieben die Akademien.
Gelungene Inszenierung
Das "Anthropozän" wurde im Jahr 2000 als Begriff für das "Erdzeitalter des Menschen" geprägt, in dem die Menschheit die Erde grundlegend verändert. Noch gilt es jedoch nicht offiziell als Epoche, obwohl entsprechende Vorschläge geprüft werden.
Die aktuelle Ausstellung in Sitten im Ausstellungszentrum der Naturmuseen "Le Pénitencier", einem ehemaligen Gefängnis, beeindrucke auch mit der gelungenen Inszenierung, hiess es seitens der Akademien weiter: Beim Gang von Zelle zu Zelle lernen Besucher die verschiedenen Facetten dieses vielschichtigen Themas kennen, die sich zu einer Gesamtsicht zusammenfügen.
So verdeutliche die Ausstellung, wie sich unsere Gesellschaft von der Natur entfernt und losgelöst habe, bis die Natur nur noch als Rohstoffquelle zur Befriedigung der Konsumwut diente. Am Ende steht die Schlussfolgerung angesichts dieser Entwicklung und ihrer Auswirkungen auf die Gesellschaft: "Wir müssen uns wieder mit der Natur versöhnen."
"Das Anthropozän beeinflusst zahlreiche Wissensbereiche und ermöglicht es damit, Umweltfragen aus einer gesamtheitlichen Sicht zu betrachten", sagte Nicolas Kramar, Direktor des Naturmuseums Wallis und Kurator der Ausstellung. "Unsere Ausstellung setzt diese Sichtweise in Szene, um aufzuzeigen, dass dieses Zeitalter auch eine klare Aufforderung ist, den Platz der Menschen in dieser Welt neu zu überdenken."
Die offizielle Preisverleihung findet am 13. Dezember im Ausstellungszentrum "Le Pénitencier" in Sitten statt. Die Ausstellung "Reiseziel Erde: Leben im Anthropozän" ist dort noch bis zum 2. April 2017 zu sehen.
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