Erdbeben | Im Wallis setzt man aufs Prinzip Hoffnung
Nur die wenigsten sind erdbebenversichert
Erdbeben im Wallis sind keine Seltenheit. Bei Schäden gibt es allerdings nur für Privatversicherte Hilfe. Nicht in allen Kantonen ist dies so und nur die Wenigsten sind privatversichert.
In den Jahren 1755, 1855 und 1946 gab es in den Gebieten Brig, Visp und Siders sogenannte Jahrhundertbeben. Die Magnitude betrugen dabei 5.8 bis 6.2. Die Erschütterungen in Visp waren so stark, das der Kirchenturm dabei zusammenbrach. Sollte sich dieses Beben wiederholen, könnten zur heutigen Zeit insgesamt Schäden von neun Milliarden Franken entstehen.
Eines haben diese drei grossen Beben gegenüber denen in umliegenden Kantonen gemeinsam: Alle drei trugen starke Nachbeben mit sich. Auch das Erdbeben von 4.1 von Montag in Leukerbad gab noch Stunden später spürbare Nachbeben ab.
Der Kanton hilft nicht
Bei Beben ab einer 4 auf der Richterskala kann es zu Schäden an Hausfassaden oder Fenstern kommen. In der Regel sind Erdbebenschäden in der Schweiz nur zu kleinen Teilen versichert. Die spezifische Regelung variiert von Kanton zu Kanton.
Obwohl das Wallis das am häufigsten betroffene Schweizer Gebiet für Erdbeben ist, gibt es keine öffentlich-rechtliche Monopolversicherung, wie es in 19 weiteren Kantonen der Fall ist. Die Kantone Glarus und Jura, welche sich auf Platz zwei und drei der Meistbetroffenen befinden, sind Mitglied im schweizerischen Pool für Erdbebenversicherungen. Im Falle eines starken Bebens werden mit diesem Pool bis zu zwei Milliarden Franken generiert, um die Schäden zu decken. Bei einem erneuten Beben im selben Jahr, gibt es weitere zwei Milliarden.
Im Kanton Wallis übernehmen private Gebäudeversicherer die Elementarschadendeckung. Diese stellen die einzige Lösung für eine vertragliche Deckung der Schäden im Wallis dar.
Mehr zum Thema im «Walliser Bote» vom Donnerstag, dem 27. Oktober 2016.
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