Service public | Gemeinden übernehmen gegen schlechte Zahlung Post-Aufgaben
Nullsummenspiel in Saas-Almagell
Immer mehr Gemeindeverwaltungen übernehmen die Aufgaben von Poststellen, die geschlossen werden. Derzeit sind es schweizweit 50, wie der «SonntagsBlick» in seiner aktuellen Ausgabe schreibt.
Für die Gemeinden lohnt es sich kaum, wenn sie den Service public übernehmen. In Saas-Almagell etwa arbeitet man nur knapp kostendeckend. «Für uns ist das ein Nullsummenspiel», so Gemeindeschreiber Anthamatten (64) gegenüber «SonntagsBlick». Die Gemeinde bekommt für Postdienstleistungen einen Fixbetrag plus umsatzabhängige Zahlungen – im Schnitt etwa 21 000 Franken pro Jahr, schätzt Anthamatten.
Der Aargauer Zusammenschluss «Verwaltung 2000» von sieben Gemeinden erklärt: Man versuche nicht, das Budget mit dem Postservice aufzubessern. Auch die Gemeinde Lauerz im Kanton Schwyz macht keinen Gewinn mit ihren Postdienstleistungen.
Die Post betone zwar, dass sie die Bedingungen mit den Gemeinden aushandle, aber: «Diese sind vielfach in einer denkbar schlechten Verhandlungsposition!», so CVP-Nationalrat Martin Candinas (36) gegenüber SonntagsBlick.
Der Schweizerische Gemeindeverband sieht es ähnlich. «Die Gemeinden haben nicht viel Spielraum in den Verhandlungen», so Direktor Reto Lindegger (45). «In einigen Fällen hätten wir in der Vergangenheit etwas mehr Fingerspitzengefühl erwartet.» Wenn Gemeinden die Aufgaben der Post übernähmen, müsse sich das auch für sie lohnen, so Lindegger gegenüber «SonntagsBlick».
zen
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Kommentare
koni - ↑4↓3
Die Post Ist der grösste jopkiller der Schweiz.
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Viége - ↑3↓0
Nein der Konsument vor Ort.