Fotovoltaik | Premiere im Unterwallis
Projekt im Wallis soll Solarpark auf einem Stausee testen
Die Stauseen der Zukunft könnten eine doppelte Verwendung zur Stromerzeugung haben. Das Unternehmen Romande Energie will das mit einem schwimmenden Solarpark demonstrieren
Der Lac des Toules befindet sich auf 1810 Metern über Meer in der Gemeine Bourg-St-Pierre (VS) und wurde für das Projekt ausgewählt, welches das Unternehmen am 3. März lancieren wird. Zunächst sei eine Demonstrationsstruktur aus 2240 Quadratmetern Sonnenkollektoren geplant, wie Romande Energie am Montag mitteilte. Die Arbeiten daran sollen im Sommer beginnen.
Dieser Test-Solarpark besteht aus einem Teppich aus 36 Schwimmelementen, die am Ufer des Sees befestigt sind. Ihre Zahl kann je nach Wasserstand des Sees angepasst werden. Diese Demonstrationsanlage soll 750'000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren - das entspräche dem Verbrauch von 208 Haushalten.
Gemäss aktuellen Studien müsste der Solarpark auf dem Lac des Toules 50 Prozent mehr Energie liefern als eine Anlage mit gleicher Oberfläche an Land. Die Reflexion des Lichts auf dem umliegenden Schnee erkläre einen Teil der zusätzlichen Ausbeute, so das Unternehmen.
Wenn die Ergebnisse aus der Testphase gut ausfallen, will Romande Energie den Solarpark in seiner Gesamtheit ab 2018 realisieren und im Sommer 2019 in Betrieb nehmen. Die gesamte Anlage würde 35 Prozent der Oberfläche des Sees bedecken und 23 Millionen Kilowattstunden pro Jahr an Strom generieren - genug für 6400 Haushalte.
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Kommentare
ElIng - ↑5↓1
Alles gut und recht, aber wie weit wurde dieses Projekt geprüft?
Wird es Probleme geben, weil die Sonne nicht mehr auf's Wasser scheint und dieses im Winter gefriert und gegen die Staumauer drückt? Leiden die Tiere bzw. die Pflanzen im Stausee unter dem ganzjährigen Schatten? Was passiert bei Blitzeinschlag? Wie viel kostet der Unterhalt von diesen im Wasser dahinrostenden Materialien? Fragen über Fragen.. Ich hoffe, da hat jemand ein sauberes Vorprojekt hinter sich...
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NaJa - ↑4↓0
Ich denke nicht, dass dieses Projekt entstanden ist, weil man am Seeufer entlang spaziert ist und dann der Gedanke aufkam "och, lasst uns doch mal hier ein paar Solarzellen reinwerfen"
Diese Fragen sind sicher berechtigt, doch ich denke, dass da die nötigen Abklärungen sicher getroffen wurden. Vor irgendwoher muss ja so ein Projekt finanziert werden und "nur mal so" gibt heute doch keiner mehr sein Geld aus. Der See wird ja auch nicht zugedeckt, ich nehme an, dass es sich um einzelne "Schwimmelemente" handelt, die nicht miteinander verbunden sind, so dass die Besonnung der Stauseeoberfläche noch gewährleistet ist.
Ja, es sind "meine" Annahmen, wissen kann ich es auch nicht. Hab noch nie zuvor etwas von diesem Projekt gelesen oder gehört.
Beobachter - ↑4↓18
Welches sind wohl die Kosten, die mit dieser Verschandelung einer Hochgebirgslandschaft verbunden sind?
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NaJa - ↑15↓1
Irgendwie unbegreiflich... Strom will jeder, immer mehr wird an die Steckdose gehängt. Man leistet sich diesen Luxus, der schon lange keiner mehr ist, einfach. Aber produzieren darf man ihn nicht?
Würden nur diejenigen an jedem neuen Projekt rummeckern, die ihr Haus oder ihre Wohnung vom Stromnetz nehmen, dann gäbe es wohl weder Meckerei noch Einsprachen mehr. Ach, könnte das Leben doch so angenehm sein.