Tourismus | Nach 13 Jahren nimmt der Direktor den Hut
Richard Hug verlässt Leukerbad Tourismus
Richard Hug stellt sein Amt als Tourismusdirektor von Leukerbad nach 13 Jahren zur Verfügung. Bis im kommenden November will er die Geschäfte von Leukerbad Tourismus abgeben.
Der 49-jährige Hug übernahm die Leitung von Leukerbad Tourismus im Juli 2003 von Peter Salzmann. Seine Hauptaufgabe als Direktors habe in einer ersten Phase vor allem darin bestanden, den Verein, das Mitarbeiterteam und die Zusammenarbeit im Ort neu zu strukturieren, heisst es in einer Mitteilung. Unter seiner Leitung bildete sich auch die Destination Leukerbad, zu der heute die Gemeinden, Leukerbad, Albinen, Inden und Varen zählen.
Im Marketing positioniere sich Leukerbad heute als «grösster natürlicher Thermalbadeort der Alpen - dies in Kombination mit einem breiten Sport- und Kulturangebot», schreibt Leukerbad Tourismus weiter. Die Destination hat mit über 75 Prozent einen sehr hohen Anteil an Schweizer Gästen. Mit rund 700‘000 Übernachtungen brauche es aber auch eine gewisse Internationalität. Diesen Weg der Marktentwicklung habe Leukerbad in den vergangenen Jahren erfolgreich beschritten.
In den nächsten Monaten soll nun im Rahmen des Projektes „my Leukerbad – erfolgreich in die Zukunft“ die Unternehmung Leukerbad weiterentwickelt werden. Dies sei, betont Richard Hug, ein guter Zeitpunkt, um nach 13 bereichernden und spannenden Jahren bei Leukerbad Tourismus Platz zu machen für neue Kräfte, welche Die Destination auch künftig in eine erfolgreiche Zukunft führen sollen.
pd / pmo
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Kommentare
Ernst Dätwyler - ↑2↓0
Leukerbad ist so "sau" gemütlich. Ich als Churer kommt aus einer anderen Tourismus-Region. Trotzdem, jedes Mal wenn ich das "Natural Window" (der Felstdurchbruch auf der Strasse vor Leukerbad durchfahre, komme ich auch als Bündner in eine heile, schöne und eben gemütliche Welt. Alle sind so "furchtbar" nett. Gemütliche Restaurants mit guter Gastronomie und eben fast immer etwas los. Ich war letzte Woche im österreichischen Zillertal - hier ist auch nicht alles Gold was glänzt. Ich meine ihr seid auf dem rechten Weg - macht so weiter. Wir haben im Moment eine Tourismus-Flaute - aber nicht nur bei uns. Die finanziellen Probleme sind doch wohl noch lösbar bei einer solchen Top-Destination. Seid gegrüst -
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Walliser Angestellter, welcher sich keine Ferien in der Schweiz leisten kann - ↑4↓6
Nicht nur der Tourismus von Leukerbad ist am Boden. Im Moment stehen nur noch Zermatt und St. Moritz gut da. Die Deutschen Gäste bleiben vielerorts weg. Und auch die Schweizer Gäste gehen lieber ins Ausland in die Ferien. Ferien in der Schweiz können sich nur noch gutbetuchte Gäste leisten. Bis jetzt hatten wir noch vielerorts einen guten Wintertourismus. Aber ob dies in den nächsten Jahren so bleibt, bezweifle ich. Eine Woche Skiferien für rund Fr. 6'500.00 für eine vierköpfige Familie liegt nicht im Budget eines Schweizer Arbeiters und die Deutschen Gäste bleiben definitiv aus.
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Immigrant - ↑11↓3
Lieber Walliser Angestellter, wissen Sie, dass sich in Österreich, die wenigsten Angestellten ein Hotel im eigenen Land leisten können? Nur aus Sicht eines Schweizers sind die Hotels dort noch preiswert, als Kellner im Wirtshaus gibt es knapp 1500 Euro ausbezahlt und dies ist schon gut, bei einer 6 Tage Woche und gut 50 Arbeitsstunden. Damit machen Sie keine Winterferien mehr. Ganz so nebenbei, liegt die Zahl der ausländischen Mitarbeiter in der Österreichischen Feriengastronomie bei über 50%, weil kein Einheimischer mehr für die dort bezahlten Löhne arbeiten will, ausser er kommt aus Ländern, wo der Lohn noch tiefer ist. In der Schweiz steht man wesentlich besser da, darum bin ich hier gelandet. Auch in Deutschland sieht es nicht besser aus, dort wurde neu ein Minimallohn eingeführt: 8.50 Euro pro Stunde, brutto, damit kann man sich nicht mal mehr ein Auto leisten.... Italien, also auch das Südtirol hat gar keine Lohnvorgaben, man kann sich vorstellen, wie dort die Leistungen entschädigt werden. Ich bin hier sehr zufrieden, vielleicht auch dank der Sichtweise als Fremder.
Peter - ↑27↓2
Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es immer an der Badehose. Leukerbad muss den Weg mit gemeinsamer selbst aus der Krise schaffen, anstatt einen Sündenbock zu suchen. Allerdings zweifle ich am Erfolg des neuen Konstrukts. Wie die Geschichte eindrücklich beweist, sind die falschen Protagonisten am Ruder. Es wird schwer werden, einen kompetenten Nachfolger für den scheidenden Direktor zu finden.
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Tourismusexperte - ↑34↓2
Der Abgang ist auch eine Chance für einen Neubeginn, wenn die Verantwortlichen die richtige Wahl treffen - und da habe ich meine Zweifel. Leukerbad braucht keinen Kopfnicker, sondern eine starke Persönlichkeit, vor allem einer der Fähigkeit hat, das Angebot der Nachfrage anzupassen, und dies nicht auf Kosten der Zweitwohnungsbesitzern.
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Beobachter von fern - ↑24↓17
Ja ja, alles super gelaufen, könnte man meinen, wenn man den Artikel ließt.
Nichts ist in Wahrheit super gelaufen die letzten Jahre. Der Tourismus in Leukerbad ist am Boden, die Bahnen dauerinsolvent und die ausländischen Gäste bleiben weg.
Der Abgang war lange überfällig!
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