Eidgenössisches Schützenfest | Aufbau der Schiessanlagen auf Kurs
Sechs Millionen Franken fürs Festgelände
Es wird ein Anlass der Superlative, zumindest für Walliser Verhältnisse: das Eidgenössische Schützenfest in Raron im Sommer 2015. Entsprechend hoch sind auch die Budgets.
Entlang der Kantonsstrasse zwischen Raron und Visp werden allmählich die ersten Elemente des Festgeländes fürs Eidgenössische Schützenfest sichtbar. Zwischen dem 11. Juni und dem 12. Juli werden an die 40'000 Schützen und 30'000 Zuschauer beim Anlass erwartet. Bereits sind 37'000 Schützen und Schützinnen aus der ganzen Schweiz gemeldet.
Entsprechend gross ist auch der finanzielle Aufwand, um den Festteilnehmern ideale Bedingungen bereit zu stellen. «Der Anlass wird etwa 18 Millionen Franken verschlingen. Allein 6 Millionen werden für die Infrastruktur in Raron gebraucht», weiss Daniel Troger. Er ist OK-Vizepräsident und gleichzeitig für die Bereiche Logistik und Schiessen verantwortlich. Das beinhaltet auch die Planung des Festgeländes. «Etwa drei Millionen bleiben über Aufträge in der Region hängen.»
«Das Eidgenössische Schützenfest wird unter anderem von der Post, der Loterie Romande, Feldschlösschen, Migros und UBS als ‚Königspartnern’ unterstützt. Dazu kommen Kranzpartner, Festpartner und Festlieferanten», weiss Medienchef Daniel Schmid. «Natürlich unterstützen auch der Kanton Wallis und der Bund den Anlass. Der Bund vor allem durch materiellen und personellen Support durch die Armee.»
Sicherheit grossgeschrieben
Verantwortlich für den Aufbau der Infrastruktur vor Ort ist Stefan Henzen (66) aus Raron. Der Pensionär ist bereits seit dem letzten November mit seiner Aufgabe als Bauchef beschäftigt. Er setzt die Planung von Daniel Troger vor Ort um. «Bereits erstellt ist der 500 Meter lange Damm entlang der Kantonsstrasse, auf den fünf Meter hohe Stahlplatten gestellt werden. Diese dienen einzig dem Zweck, Geschosse, die ihr Ziel verfehlen, abzufangen und somit die Sicherheit auf der Kantonsstrasse zu gewährleisten», erklärt Henzen.
Zusätzlich wird der Bereich südlich der Kantonsstrasse auf der Länge des Damms während des Schützenfestes für jeglichen Zutritt gesperrt - für den Fall, dass Kugeln über die Stahlwände hinweg in Richtung Goler ihr Ziel auf der Scheibe verfehlen. «Bevor die Schiessstände in Raron für die Schützen freigegeben werden, müssen diese einer Überprüfung von Fachstellen des Bundes standhalten», weiss Henzen. Eine Woche vor dem eigentlichen Festbeginn am 11. Juni werden ab dem 6. Juni die ersten Probeschüsse auf den Anlagen abgegeben, um nötigenfalls Verbesserungen anbringen zu können.
Parkplatz für 6000 PWs
Das Festgelände umfasst rund 25 Hektaren und wird umzäunt und videoüberwacht. Neben der 300-Meter-Anlage mit 140 Scheiben werden in den kommenden Wochen zwei kleinere Schiessstände mit Schützenzelten erstellt. Dazu kommen Zelte für die Verpflegung der Schützen und Besucher und Lagerung der Waffen sowie Sanitäranlagen.» Auch Tourismusorganisationen werden sich an Ständen im Eingangsbereich den Gästen präsentieren können. «Allerdings wird diese Plattform von den Walliser Tourismusplayern weniger genutzt, als wir uns das vorstellten», weiss Daniel Schmid.
Hinzu kommen die Parkplätze im unteren Teil des ehemaligen Militärflugplatzes. «Diese werden über die Strasse nach St. German und über die Basperstrasse erreicht. Etwa 6000 PWs können dort abgestellt werden. Bis zum 31. August ist deshalb der gesamte Flugverkehr der Fluggruppe Oberwallis eingestellt», erklärt Henzen. Dann soll auch das gesamte Festgelände wieder in den Orignalzustand zurückversetzt sein. Abgebrochen werden zurzeit auch zwei ehemalige Militärhangars im Schiessgelände, die ein unliebsames Störfeuer für die Organisatoren darstellten.
Sorgenkind freiwillige Helfer
Der Anlass benötigt enormen personellen Einsatz. «In dieser Woche stehen zwölf Personen vom Zivilschutz Oberwallis im Einsatz, in der kommenden Woche werden es 21 sein. Gleichzeitig führen 16 Armeeangehörige mit acht Lastwagen Transporte mit Material von der gesamten Schweiz nach Raron aus», so Henzen. «Ab dem 22. April werden wir dann von WK-Soldaten mit wöchentlich jeweils weit über 100 Mann unterstützt, die hier ihren Dienst absolvieren.»
Sorgen bereiten den Organisatoren die freiwilligen Helfer, die während des einmonatigen Schützenfestes im Einsatz stehen sollen. «Pro Tag werden rund 500 Helfer benötigt. Diese werden als Warner im Schiessbetreib oder als Resultatschreiber, aber auch für Medienarbeit und weitere Bereiche eingesetzt. Helfer können sich wochenweise oder auch nur für einzelne Tage melden und erhalten neben Bekleidung, gratis Essen und Trinken zusätzlich 20 Franken pro Tag», erklärt Daniel Schmid. Eine Alterslimite gibt es keine: vom OS-Schüler bis zum Pensionär sei jedermann willkommen...
zen
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Kommentare
Isidor Zumwald - ↑17↓1
So viel Geld fürs Ballern, bemerkenswert.
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dani b. - ↑3↓4
was die alles dürfen, darf sonst nur die kirche!
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Christian S. - ↑24↓4
"zwölf Personen vom Zivilschutz Oberwallis"? Immerhin wird der Zivilschutz mal erwähnt und nicht nur von "fehlenden Freiwiligen" gesprochen! Aber es sind nicht 12 Personen! Es ist der gesamte Bestand aufgeboten (Ober- und Unterwallis)! d.h. nur schon für ZSO Brig/ZSO Visp sind das ca. 800 Zivilschützer, welche zwischen 5-15 Tagen "Frondienst" fürs Schützendienst leisten müssen!
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