Verkehr | Nach Veto von Lalden zum Verkehrskonzept Vispertaltunnel
Umleitungssignalisationen auf den letzten Drücker
Zwei Tage vor der Schliessung des Vispertaltunnels fehlen zentrale Signalisationstafeln zum Umfahrungskonzept. Der Grund liegt in einer Einsprache der Gemeinde Lalden, die punktuelle Verbesserungen verlangt.
Mit der 18-monatigen Sperrung des Vispertaltunnels, die am kommenden Montag in Kraft tritt, muss sich der gesamte Verkehr vom und ins Vispertal durch Visp schlängeln. «90 Prozent der getroffenen Massnahmen zur Verkehrsumleitung im Raum Visp sind umgesetzt», sagt A9-Chef Martin Hutter am Freitag. Mit den restlichen zehn Prozent meint er die Signalisationstafeln, die den Visper Durchgangsverkehr auf die Umfahrungsstrasse nach Lalden umleiten. «Hier läuft ein Einpracheverfahren zwischen dem Kanton und der Gemeinde Lalden. Bis Montagmorgen aber sollten die Signalisationen dennoch installiert sein.»
Das bestätigt Philippe Antonioli, Präsident der kantonalen Kommission für Strassensignalisation. «Aus übergeordneten Gründen wurde der Einsprache der Gemeinde Lalden vom Staatsrat die aufschiebende Wirkung entzogen, sodass die Schilder nun platziert werden können.»
«Zu wenig durchdacht»
Der Grund für die Schilder-Misere liegt in einer Einsprache der Gemeinde Lalden vom August 2015. Sie wehrt sich nicht fundamental gegen die Umleitung des Verkehrs in Richtung Lalden, wie Gemeindepräsident Georges Schnydrig auf Anfrage erklärt. «Das Konzept ist aber in einigen Punkten zu wenig durchdacht. So ist die Umfahrungsstrasse Bestandteil des Veloweges. Dieser muss mit dem Mehrverkehr aus Sicherheitsgründen unbedingt auf den Rottendamm verlegt werden.»
Gleichzeitig verlangt die Gemeinde einen Kreisel bei der Dorfeinfahrt Lalden. «Neu haben Automobilisten und Velofahrer zum und vom Dorf keinen Vortritt mehr. Ein Kreisel kann hier den Verkehrsfluss zur Zufriedenheit und Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer lösen.»
In ihrer Einsprache macht die Gemeinde aber auch einen Verbesserungsvorschlag zur neuen Verkehrsführung bei der Garage Blatter in Visp. Damit die Autofahrer von Visp und Vispertal her zügig in Richtung Kreisel Bockbart wegfahren können, sollte der Verkehr von Visp-West Richtung Visp via die kürzlich erstellte Anbindung an die Umfahrungsstrasse im Norden geführt werden. Auf der Kreuzung bei der Garage Blatter sollte nur mehr Rechtsabbiegen erlaubt sein.» Laut Schnydrig entfiele damit ein Ampelintervall bei der Garage Blatter, was Rückstaus zum Kreisel Landbrücke verhindern könne.
«Massnahmen gelten für 18 Monate»
Alain Bützberger von Swisstraffic, die mit dem Verkehrkonzept betraut wurde, hält in diesem Zusammenhang fest, dass alle getroffenen Massnahmen nur für 18 Monate gelten. «Sollte sich die neuen Verkehrsführungen beim Kreisel Landbrücke oder bei der Garage Blatter hingegen als positiv erweisen, können sie natürlich bestehen bleiben.»
Bützberger glaubt, das mit den nun getroffenen Massnahmen das erwartete Verkehrchaos nicht eintritt. «Natürlich wird es vereinzelt zu Staus kommen. Aber solche gibt zu gewissen Hauptverkehrszeiten im Raum Visp auch jetzt und haben nichts mit der Schliessung des Vispertaltunnels zu tun.» Die Sperrung des Tunnels kann laut Bützberger im Winter an Samstagenvormittagen mit dem Gästewechsel zusammen mit dem Einkaufsverkehr am ehesten zu Staus führen. Während im Sommer eher Verkehrspeaks an Sonntagen zwischen 16 und 18 Uhr zu erwarten sind.
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar