Brig | Vortrag der Naturforschenden Gesellschaft Oberwallis
Spurenelemente in der Umwelt am Beispiel Quecksilber
Am kommenden Donnerstag lädt die Naturforschenden Gesellschaft Oberwallis zum einem Vortrag über «Spurenelemente in der Umwelt». Ruben Kretzschmar von der ETH Zürich wird einen Überblick über die globale Problematik von Quecksilber in der Umwelt geben und einige Beispiele aktueller Forschungsfragen präsentieren.
Als Spurenelemente werden in der Geochemie chemische Elemente bezeichnet, welche in Konzentrationen von weniger als 1000 mg/kg in der Erdkruste vorkommen. Dazu gehört auch das Quecksilber (~0.067 mg/kg). In der Erdkruste kommt Quecksilber hauptsächlich im Mineral Zinnober (HgS) vor. Für zahlreiche Anwendungen wurde Zinnober seit Jahrhunderten abgebaut, was zusammen mit unbeabsichtigten Quecksilber-Emissionen aus der Verbrennung von Kohle zu einer globalen Erhöhung der Quecksilber-Gehalte in der Umwelt geführt hat.
Im Gegensatz zu vielen anderen Spurenelementen hat Quecksilber bekannte Funktionen in lebenden Organismen und kann bereits in sehr niedrigen Konzentrationen giftig wirken. Das Verhalten und die Toxizität von Quecksilber in der Umwelt werden aber durch die chemischen Bindungsformen des Quecksilbers stark beeinflusst. Elementares Quecksilber Hg(0) kann verdampfen und durch Organismen über die Luft aufgenommen werden. Oxidiertes Quecksilber Hg(II) wird stark an organische Substanz und Minerale in Böden und Sedimenten adsorbiert und ist in der Umwelt weniger mobil. In nassen, sauerstoffarmen Böden kann Quecksilber durch Bakterien zu Methylquecksilber umgewandelt werden, eine äusserst giftige, organische Quecksilber-Verbindung, welche sich entlang der aquatischen Nahrungskette anreichert und schliesslich von Menschen über den Konsum von Fisch und anderen Meeresfrüchten aufgenommen wird. Unter sauerstoffarmen Bodenbedingungen können sich aber auch schwerlösliche Quecksilber-Sulfide bilden, die eine deutlich geringere Mobilität und Toxizität aufweisen.
Der öffentliche Vortrag von Ruben Kretzschmar vom Institut für Biogeochemie und Schadstoffdynamik der ETH Zürich findet am Donnerstag, 15. Oktober, um 19.00 Uhr im Grünwaldsaal Brig statt. Der Eintritt ist frei.
pd/map
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