Social Media | Nach Verbalentgleisungen auf Facebook
SVP Leuk fordert Rücktritt von Vorstandsmitglied
Gestern berichtete der «Blick», dass der Walliser Hans-Peter Mathieu auf seinem Facebook-Account regelmässig fremdenfeindliche Kommentare verfasse und gegen ihn Strafanzeigen eingegangen sind. Gegenüber dem «Walliser Boten» nimmt Mathieu Stellung.
Gemäss dem Boulevardblatt postete der 65-jährige Hans-Peter Mathieu, der in Steg eine Töfffahrschule betreibt und als Beisitzer im Vorstand der SVP-Ortspartei Susten-Leuk-Leukergrund-Erschmatt sitzt, auf seinem Facebook-Account regelmässig «fremdenfeindliche Kommentare». So soll er Muslime als «Kamelficker» bezeichnet und statt Entwicklungshilfe ein «Kastrations-Programm» vorgeschlagen haben. Das Facebook-Profil von Hans-Peter Mathieu ist in der Zwischenzeit nicht mehr abrufbar. Es wurde gelöscht. «Wohl aus Angst vor einer Strafverfolgung», wie der «Blick» vermutet.
«Profil nicht aus Angst gelöscht»
Der «Walliser Bote» kann Hans-Peter Mathieu, den viele auch nur schlicht «Hampi» nennen, gestern Nachmittag telefonisch erreichen. Er sagt: «Ich habe das Profil vor rund drei Wochen gelöscht. Aber nicht aus Angst vor einer Strafverfolgung, wie der ‹Blick› schreibt.» Die ganze Sache sei verdreht dargestellt worden, so Mathieu. «Ich habe das Profil freiwillig deaktiviert.» Facebook sei eine langatmige Sache und für Diskussionen und Debatten, die er mit seinen Beiträgen auslösen wollte, eher ungeeignet. Er habe viel Zeit auf der Onlineplattform verbracht und sei zum Entschluss gekommen, nun eine Pause einzulegen und das Profil zu deaktivieren. «Ich wurde von niemandem aufgefordert, das Profil zu löschen, auch nicht von der Partei.»
«Stehe zu meinen Aussagen»
Angesprochen auf seine Facebook-Einträge und die teils heftigen Kraftausdrücke entgegnet Mathieu: «Ich stehe zu meinen Einträgen. Es gibt Personen, die solche Einträge bewusst verdrehen oder falsch interpretieren. Ich bin kein Moslemfeind. Ganz im Gegenteil. Ich habe auch Kollegen, die den islamischen Glauben haben. Damit habe ich keine Probleme. Ich habe nur Probleme mit islamischen Extremisten, die sich hier bei uns nicht integrieren wollen.» Für solche «Extremisten», die «unsere Grundrechte mit Füssen treten, ist eine solch harte Wortwahl, wie ich sie in meinen Facebook-Einträgen verwende, angebracht», erklärt Mathieu.
Zum Rücktritt aufgefordert
Mathieu sitzt seit etwas mehr als einem Jahr als Beisitzer in der SVP-Ortspartei Susten-Leuk-Leukergrund-Erschmatt, bezeichnet sich aber in erster Linie nicht als Politiker. Er sei früher nie in einer Partei gewesen, «ich hatte aber in meinem Bekanntenkreis viele Leute, die mit den Ideen der SVP sympathisierten. Deshalb bin ich dann auch an eine Versammlung der SVP-Ortspartei gegangen», erklärt Mathieu. An der Versammlung ist Mathieu dann spontan als Beisitzer in den Vorstand gewählt worden, weil es eine Vakanz gab und niemand so recht in den Vorstand wollte.
Doch nun dürften die Tage von Mathieu im Vorstand der SVP-Ortspartei gezählt sein. Denn nach Rücksprache mit Franz Ruppen, Präsident der SVP Oberwallis, hat Florian Moreillon, Präsident der SVP-Ortspartei Susten-Leuk-Leukergrund-Erschmatt, Mathieu wegen seinen Facebook-Einträgen nahegelegt, aus dem Vorstand auszutreten. Von einem Abgang aus dem Parteivorstand will Mathieu momentan (noch) nichts wissen. Er bestätigt, dass Ortsparteipräsident Moreillon ihm nahegelegt habe, sein Vorstandsamt abzugeben: «Momentan will ich noch abwarten und schauen, was passiert, auch was die Strafanzeigen betrifft. Momentan habe ich davon noch nichts gehört», hält Mathieu abschliessend fest.
Schlechte Werbung für die SVP in Leuk
Mehr als ungelegen dürfte der Fall für die SVP-Ortspartei Susten-Leuk-Leukergrund-Erschmatt kommen. Denn Mathieu ist nicht das erste Vorstandsmitglied, welches sich bei Facebook verbale Entgleisungen leistet. Bereits im Februar 2014 musste der damalige Aktuar der SVP-Ortspartei, Jörg Meichtry, aufgrund des öffentlichen Drucks zurücktreten. Dies nachdem er homophobe Äusserungen machte und Homosexuelle mit Kinderschändern gleichsetzte.
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Kommentare
lu - ↑24↓7
Super Sache, dass da eine Strafanzeige läuft. Zu viele rassistische Äusserungen schwirren durch die endlosen Weiten des Internets. Dort ist es anscheinend wieder salonfähig sich diskriminierend und rassistisch über Minderheiten, Flüchtlinge, Moslems, Fremde, Homosexuelle etc. zu äussern.
Wie wärs einmal mit mehr zuhören statt jeden furz gleich zu veröffentlichen, der einem quer im Gehirn liegt.
@Hans: frei Meinungsäusserung ist gut und schützenswert, wenn die Meinung denn respektvoll geäussert wird, mit nachvollziehbaren Argumenten. Diskriminierung und Rassismus sind keine Argumente, nur Hetze. Und Aufhetzen kann man gegen jeden. Also wirklich jeden.
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Oberländer - ↑10↓28
Wie kommt es, dass eine Klara Zenruffinen regelmässig über braunes Gedankengut schreiben kann, (ein absoluter Schwachsinn) während andere Meinungen nicht veröffentlicht werden. Wo ist da die Meinungsfreiheit?
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Rene Maeder - ↑23↓12
Einmal mehr zeigt die SVP ihr wahres Gesicht Herr Matieu outete sich wenigstens , Die Anderen Politiker, die Wölfe im Schafpelz, bei der SVP, die sind viel gefährlicher, Gut Mensch spielen, am Sonntag in die Kirche und denken wie Matieu
PS bin kein Linker noch Atheist sonder durch und durch bürgerlich, Lieberman und Menschen achtend.
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Cindy - ↑10↓17
Ein schlechter Kerl kann der Herr Mathieu ja nicht sein, wenn er auch viele Muslime als Freunde hat.
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Horst - ↑21↓28
Der Hampi scheint mir ein idealer Volksvertreter für das Wallis.
Er sagt was die Leute denken und sieht aus wie die Leute hier aussehen.
Bravo
Ach, den Jörg sollte man auch frei sprechen Lasten!
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Tee-Feel - ↑19↓19
STOP .. sorry ,,, man muss schon ein bisschen denken vor dem Posten. #dasisso
und ja ... " miis Härz schlaat nit fer di SVP .." #miishaerz
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Alexius - ↑26↓43
Er ht doch nur das gesagt was der Grossteil der Bevölkerung denkt. Nur die blinden "Gutmenschen" haben immer noch das Gefühl dass diese Migranten und Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika positiv für unser Land sein sollen. Hoffentlich wird ihnen bald die Einreise verboten.
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fcbayern - ↑37↓14
Nur beim FC Sion und im Nationalteam sind gute Ausländer oder? Wacht mal auf...
Klara Zenruffinen - ↑50↓33
Es ist an der Zeit, dass die SVP klare Stellung bezieht zum braunen Gedankengut in den eigenen Reihen und aufräumt. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit haben keinen Platz in der politischen Debatte.
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Daniel - ↑9↓2
@ Dani: Die Linke hat es geschafft, sich durch ihre Politik vom extremistischen Rand zu distanzieren. Schauen sie doch z.B. mal das Video, wie der Schwarze Block in Zürich den damaligen SP-Bundesrat bei einer Rede angreift (Youtube). Die extreme Linke erachtet die SP heute als "Verräter" - und das ist auch gut so! Bei der SVP ist das anders: Man will explizit auch für den rechten Rand gerade noch knapp wählbar sein. Würde die SVP sich z.B. für eine Verschärfung des Antirassismusgesetzes einsetzen (anstatt für die Abschaffung), wäre sie den rechten Rand sofort los. - Das will man aber nicht. Die SVP biedert sich ganz gezielt beim extremistischen Wählerpotenzial an. Dies tut die SP nicht.
Dani - ↑33↓34
Und wer schützt die Gesellschaft vor den LINKEN Schläger der SP... Wäre auch Zeit das die SP bei ihren Autonomen Schläger aufräumt.... Also zuerst die eigenen Reihen aufräumen bevor mit Steinen geworfen wird. Bei SVP Demos werden die Geschäfte nicht demoliert, hingegen die Linke auf der Strasse ist, muss man sein Hab und Gut schützen.
Hans - ↑34↓35
Soviel zum Thema Meinungsfreiheit in der Politik...
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