Wein | Tage der offenen Weinkeller
Auf ein Glas mit zwei Profis
Rund 200 Winzer öffnen am Auffahrtswochenende die Türen ihrer Kellereien. Der «Walliser Bote» hat zwei von ihnen getroffen.
Waren Ihre Reben von den Minustemperaturen der letzten Woche betroffen?
Andy Varonier, Geschäftsführer 'C. Varonier & Söhne': «Nein. In der Hanglange rund um Varen besteht weniger Frost-Risiko. In den letzten 40 Jahren waren wir hier fast nicht mehr betroffen – zum Glück.»
Larissa Kuonen, Önologin 'Gregor Kuonen – Caveau de Salquenen': «Ja. Wir haben alles unternommen, den Schaden so gering wie möglich zu halten.»
Was sagen Sie zum Vorhaben des Staatsrats, die Rückverfolgbarkeit der Weine besser zu garantieren und somit strengere Kontrollen einzuführen?
Varonier: «Ich bin grundsätzlich ein Befürworter von strengen Kontrollen. Der Aufwand für den Weinproduzenten muss dabei aber in einem vernünftigen Rahmen bleiben.»
Kuonen: «Ich finde es natürlich gut, dass man authentische Weine produziert. Aber eigentlich müsste es in der Freiheit jedes einzelnen Produzenten liegen, wie er seine Weine herstellt. Vorausgesetzt: Man zeigt sich dem Kunden gegenüber transparent.»
Wo steht die Walliser Weinbranche heute?
Varonier: «Der Wandel vom quantitativen hin zum qualitativen Weinbau macht sich langsam aber sicher bemerkbar. Das schätzen die Kunden, hier sind wir auf dem richtigen Weg. Wir müssen aber noch innovativer werden, um künftig vermehrt auch andere Kundengruppen – beispielsweise junge Menschen – anzuprechen.»
Kuonen: «Die, die gut arbeiten, denen läufts besser und die, die meinen, alles gehe von allein, haben Mühe. Aufgrund der vielen gesetzlichen Anforderungen sind unsere Weine hier auch etwas teurer als die im Ausland. Das verstehen nicht alle Konsumenten.»
Welchen Wein empfehlen Sie fürs Wochende?
Varonier: «Unsern ‘Avarone’, quasi eine Hommage an den Amarone und bei unseren Kunden sehr beliebt.»
Kuonen: «Blanc de Noir. Ein Pinot Noir vinifiziert wie ein Weisswein. Aber auch ein Johannisberg passt gut zum warmen Wetter.»
dab
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