Rettungswesen | Tarife für helikoptergestützte Rettungseinsätze
Kanton muss Air-Zermatt-Entscheid überarbeiten
Gegen die Tarife für helikoptergestützte Rettungseinsätze, die der Kanton Wallis im September 2015 von Amtes wegen festlegen musste, haben Helikopterunternehmen und Versicherer Beschwerde erhoben. Laut Urteil des Bundesverwaltungsgerichts muss der Kanton nun seinen Entscheid betreffend Air Zermatt überarbeiten.
Nach den gescheiterten Verhandlungen zwischen den Versicherern und den Helikopterunternehmen Air Zermatt und Air-Glaciers hat der Walliser Staatsrat die Tarife für helikoptergestützte Rettungseinsätze im September 2015 wie folgt festgelegt:
108.05 Franken pro Flugminute für zweimotorige Helikopter. Die Helikopterunternehmen forderten 129.60 Franken, die tarifsuisse ag 82 Franken (bisheriger Tarif: 87.20 Franken). Für einmotorige Helikopter legte der Kanton 83.25 Franken pro Flugminute als Tarif fest. Die Helikopterunternehmen forderten 114.50 Franken, die tarifsuisse ag 72 Franken (bisher: 77 Franken).
Präziserer Rahmen vorgegeben
Weder Helikopterunternehmungen noch die Krankenversicherer waren mit den vom Kanton festgelegten Tarifen zufrieden und haben deshalb Beschwerde erhoben. In seinem kürzlich gesprochenen Urteil verlangt das Bundesverwaltungsgericht nun vom Kanton, die Tarife betreffend Air Zermatt neu festzulegen und gibt dafür einen präziseren Rahmen vor. Das Urteil betreffend Air-Glaciers ist noch nicht bekanntgegeben worden.
Der Kanton Wallis hatte die Tarife anhand normativer Kosten festgelegt, weil die Helikopterunternehmungen nicht in der Lage waren, detaillierte Kostenrechnungen zu präsentieren. Gemäss Urteil muss der Kanton nun bei der Air Zermatt die detaillierten effektiven Kosten einfordern. Zudem muss über allfällige Überkapazitäten bestimmt und die Wirtschaftlichkeit der Leistungen analysiert werden.
Das Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur will das Urteil betreffend Air Zermatt im Detail analysieren und das Tariffestsetzungsverfahren anhand der Vorgaben des Bundesverwaltungsgerichts wieder aufnehmen.
pd/map
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