DV Unia Wallis | Vor der Reform der Altersvorsorge
«Entscheidendes Jahr»
Die Gewerkschaft tat sich schwer, die Ja-Parole für die «Altersvorsorge 2020» zu fassen, ist nun aber dafür. Aldo Ferrari, Vizepräsident der Unia Schweiz, hat an der heutigen Delegiertenversammlung der Walliser Sektion nochmals versucht, die Reihen zu schliessen.
Er sei sich zwar durchaus bewusst, dass die Reform ihre Schwächen habe, so Ferrari. Insbesondere die Erhöhung des Referenzalters der Frauen auf 65 sei eine ganz bittere Pille. Dies sei bei Kompromissen aber üblich und nach Abwägung der Vor- und Nachteile müsse man dem Reformpaket zustimmen – zumal auch die Frauen profitierten. Unter anderem von der Rentenerhöhung sowie der verbesserten Deckung der zweiten Säule.
«Aus Sicht der Gewerkschaften gibt es keinen Plan B», so Ferrari. Er wolle einzelne Schicksale, die vom Plenum genannt wurden, um die Reform zu kritisieren, nicht kleinreden. «Aber es geht hier um die Reform eines Systems.» Es gelte das grosse Ganze im Auge zu behalten und ein Ja zur Rentenreform würde auch die alltägliche Arbeit der Gewerkschaften erleichtern.
Zähe Sitzungen und Diskussionen gingen damals der Ja-Parole der Walliser Sektion voran. Vereinzelt gibt es aber nach wie vor Widerstand. Eine Delegierte kündigte im Plenum an, Unterschriften für ein Referndum gegen die entsprechende Gesetzesänderung zu sammeln. Der Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer untersteht ohnehin dem obligatorischen Referendum. Kommt das (fakultative) Referendum zustande, soll über beide Vorlagen am 24. September abgestimmt werden. Zweimal ein Ja, forderte Unia-Vize Ferrari. Alles andere mache keinen Sinn. «2017 ist für uns ein entscheidendes Jahr.»
Nebst der Rentenreform standen weitere Themen auf dem Traktandum. So haben die Delegierten verschiedene Resolutionen verabschiedet – unter anderem eine gegen geplante Sonntagsverkäufe. Sollte das Walliser Parlament einer Gesetzesänderung zur Einführung von jährlich vier Sonntagsverkäufen zustimmen (eine entsprechende Motion von FDP und CVP wurde bereits angenommen), werde die Unia das Referendum ergreifen. Schliesslich wurde Doris Schmidhalter-Näfen als Präsidentin der Unia Wallis von den Delegierten im Amt bestätigt.
dab
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