Umwelt | Schadstoffausstoss von Schweizer Firmen
Krebserregende Stoffe in Lonza-Abluft?
Tonnenweise krebserregende Stoffe im Wohnquartier: Eine Auswertung von 10 120 Meldungen zum Schadstoffausstoss der Firmen deckt problematische Produktionen auf, dies unter anderem auch in der Lonza in Visp.
Welche Betriebe am meisten Schmutz in die Umwelt leiten, entlarvt die Datenbank SwissPRTR. Erstmals werdet die «SonntagsZeitung» nun die 10 120 Angaben zum Schadstoffausstoss aus, welche Firmen, Kehrichtverbrennungen oder Kläranlagen der kantonalen Umweltschutzämtern zu 86 Substanzen gemeldet haben.
Zu den grössten industriellen Schadstoffemittenten im Land gehört die Zementindustrie. Allein Holcim pumpte mit seinen Werken in der Deutsch- und Westschweiz zwischen 2007 und 2013 total 11,4 Millionen Tonnen Treibhausgase in die Luft.
Doch die Fabriken stossen nicht nur Klimagift aus, sondern auch krebserregende Stoffe – oft tonnenweise. Zum Beispiel die Chemifabrik Ayalta Polymer Powders im freiburgischen Bulle. Die Firma gab zwischen 2007 und 2013 gesamthaft 130 Tonnen Trichlorethen in die Luft ab. Das Lösungsmittel ist gefährlich: Es wurde von der Weltgesundheitsorganisation in die höchste Gruppe der krebserregenden Stoffe eingeteilt.
Auch das Chemiewerk Lonza in Visp steht wegen Quecksilberablagerungen in der Kritik von Umweltorganisationen. Die Datenbank des Bundes enthüllt, dass Lonza noch heute tonnenweise Stoffe in ihre Abluft leitet, die im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen. Das Walliser Chemiewerk hat zwischen 2007 und 2013 rund 134 Tonnen Dichlormethan in die Umwelt abgegeben.
«Bei Unterhaltsarbeiten oder Störungen müssen die Zufuhrleitungen entspannt werden, was zu Emissionen führt», schreibt Lonza. Weil die Walliser Umweltbehörden an mehreren Anlagen Mängel feststellten, muss Lonza diese bis 2017 sanieren. Der Ausstoss der Problemstoffe wird sich bestenfalls reduzieren lassen. Ausschalten lässt er sich nicht.
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Kommentare
Beat - ↑14↓0
“Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand”
Charles Darwin
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Postal Car - Weger S. - ↑16↓2
Gestank, Umwelt, illegales Bauen, Umwelt, Umwelt schützen, verbauen, verdrecken, alles egal. Am Schluss zählt ob die Bilanz stimmt, die Gesundheit ist dann später Thema, wenn alle krank sind und die Krankenkassen blank sind. Aber ja, mal schauen, wohin wir fahren mit unserem ValaisWallis.
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Petsch - ↑41↓10
Man hat Jahrzehnte weil es der Arbeitgeber im Oberwallis leider weggeschaut und das Thema beschönigt. Der Gestank z.B in den Kleegärten der oft ist kann nicht Gesund sein...
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et_cetera - ↑7↓4
@Safran
Deiner bescheidenen Meinung nach darf also jeder "Steuerzahler" Menschen umbringen? Wenn sich ein Geschäft, egal welcher Branche irgendo ansiedelt, dann zahlt es - in der Regel - dort auch Steuer. Soviel sollte klar sein. Und nun kommst du und erzählst uns, dass eine Firma die Steuern zahlt berechtigt ist, Leute umzubringen? Also bitte .. bevor du neidisch auf ein paar Steuergelder bist .. erst mal überlegen, nur ein kleines bisschen...
Safran - ↑21↓22
Die Steuereinahme nehmt ihr aber auch an!
Da stört der Gestank auch nicht