Schweiz | Post bastelt am Netz der Zukunft
Seniorenwohnungen als Postschalter?
Um das Postnetz der Zukunft zu entwickeln, steht die Schweizerische Post auch unkonventionellen Ideen offen gegenüber. So sieht eine konzerninterne Projektidee vor, dass künftig Senioren bei sich zuhause ein «Basisangebot an Postleistungen» anbieten könnten. Bei Gewerkschaften stösst die Idee auf herzlich wenig Gegenliebe.
In den nächsten vier Jahren will die Post bis zu 600 weitere traditionelle Poststellen schliessen. Im Gegenzug dazu soll die Zahl der Postagenturen weiter steigen. Neben diesen «Umwandlungen» sollen Dienstleistungen wie Aufgaben- und Abholstellen, My-Post-24-Automaten oder auch Geschäftskundenstellen noch mehr Bedeutung zukommen. Um den veränderten Kundenbedürfnissen gerecht zu werden, steht die Post aber auch unkonventionellen Ideen offen gegenüber.
Senioren könnten Post-Kunden bedienen
Denn laut diversen Medienberichten sieht ein Projekt namens «Marie» vor, dass künftig Senioren bei sich daheim «ein Basisangebot an Postleistungen» anbieten könnten. Wie Post-Mediensprecher Richard Pfister auf Anfrage jedoch betont, handle es sich dabei lediglich um eine Idee, die an einem konzerninternen Workshop erarbeitet worden sei. «Zum aktuellen Zeitpunkt wurde noch nicht entschieden, ob diese Idee in Form eines Pilotprojekts auch wirklich weiterverfolgt wird.» Bei den zuständigen Stellen sei diese Idee jedoch als «wohlwollend sympathisch» eingestuft worden. Von den Gewerkschaften hagelt es aber bereits Kritik. Denn diese sehen in der Idee vor allem einen Angriff auf Post-Mitarbeiter. Auch Fragen des Datenschutzes und Postgeheimnisses müssten vor einer allfälligen Einführung intensiv geprüft werden.
msu
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar