Bergbahnen | Zahlungsnachweise aus Leukerbad fehlen

Albinen setzt Zahlungen an Torrentbahnen aus

Damit wieder Geld an die Torrentbahnen fliesst, müssen Nachweise erbracht werden, dass Leukerbad seinen Teil der Abmachung einhält.
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Damit wieder Geld an die Torrentbahnen fliesst, müssen Nachweise erbracht werden, dass Leukerbad seinen Teil der Abmachung einhält.
Foto: Leukerbad Tourismus

Quelle: RZ 0

Die Gemeinde Albinen hat eine Zahlung an die Torrentbahnen AG blockiert, weil Nachweise für die Zahlungsbedingungen fehlen. Aufforderungen, diese Nachweise zu liefern, blieben bislang unbeantwortet.

Die «My Leukerbad AG», das Firmenkonstrukt, in dem die Torrentbahnen aufgehen sollen, ist derzeit auf der Suche nach finanziellen Mitteln, um die sich im Bau befindliche Beschneiungsanlage auf der Torrent zu finanzieren. Fast 1,5 Millionen Franken fehlen noch.

Zahlung unter Bedingungen

Derweil scheint man es aber nicht besonders eilig zu haben, bereits zugesicherte Gelder in die Bilanz des Unternehmens aufzunehmen. Konkret geht es um die von der Gemeinde Albinen zugesicherten Beiträge an die Sanierung der Torrentbahnen. Mittels Urversammlungsentscheid vom 27. Oktober 2016 hatte Albinen einen Betrag von maximal 500 000 Franken zur Rettung der Bahnen zugesagt. Allerdings knüpfte die Urversammlung diese Aktienkapitalzeichnung an die Bedingung, dass die Gemeinde Albinen jeweils 15 Prozent des Betrages zahlt, den die Einwohnergemeinde Leukerbad als Aktienkapital zeichnet. Anfang Dezember 2016 überwies die Gemeinde Albinen die erste Tranche von 100 000 Franken an die Torrentbahnen. Gemäss dem Urversammlungsentscheid hätte die Gemeinde Leukerbad daher 666 666 Franken einzahlen müssen. Doch genau hier liegt der Knackpunkt.

Nachweise fehlen

Denn für die entsprechende Aktienkapitalzeichnung der Einwohnergemeinde Leukerbad fehlen die offiziellen Belege. Wie aus einem Schreiben des Albiner Gemeinderats vom 4. August 2017, das in der neusten Ausgabe von «Albinen aktuell» abgedruckt ist, hervorgeht, wartet Albinen bis heute auf die Einzahlungsbestätigung der Torrent-Bahnen Leukerbad-Albinen AG und der bei der Kapitalerhöhung federführenden Walliser Kantonalbank (WKB). Der Leukerbadner Gemeindepräsident Christian Grichting teilte lediglich mit, dass «die Gemeinde Leukerbad bis Ende 2016 rund 1,2 Millionen Franken an diversen Leistungen zur Rettung der ­Torrentbahnen-Sanierung und Beschneiung vorgeschossen» habe und dass dieser Betrag bei den folgenden Kapitalerhöhungen in Aktienkapital umgewandelt werde.

«Ungenügender Nachweis»

«Diese Antwort ist für uns jedoch weder rechtsgenüglich noch ausreichend klar und verbindlich», schreibt dazu der Gemeinderat von Albinen. «Insbesondere müssen wir davon ausgehen, dass die Einwohnergemeinde Leukerbad bis dato keine Einzahlungen auf das entsprechende Aktienzeichnungskonto der WKB geleistet hat.» Aus diesem Grund sah man sich in Albinen gezwungen, erneut nachzufragen, um welche «diversen Leistungen» es sich konkret handle. In Albinen wartet man allerdings bis zum heutigen Tag auf eine Antwort auf die zweite Anfrage an die Gemeinde Leukerbad.

Zahlung der zweiten Tranche ausgesetzt

Das Resultat dieser Funkstille im Bäderdorf ist, dass die Gemeinde Albinen die 2017 budgetierte, zweite Aktienkapitaltranche von 200 000 Franken bis dato nicht überweisen konnte. Gemeindepräsident Beat Jost bedauert die Situation: «Dem Gemeinderat sind die Hände gebunden. Er kann nicht anders, als den klaren wie strikten Urversammlungsbeschluss zu respektieren und korrekt umzusetzen.» In Albinen ist man jedoch zuversichtlich, dass die offenen Fragen in den nächsten Wochen geklärt werden können. Daher wurden die 200 000 Franken Aktienkapitalbeteiligung auch vorsorglich ins neue Budget 2018 transferiert. Doch was, wenn die erforderlichen Belege aus Leukerbad nicht geliefert werden? Beat Jost sagt dazu: «Dann wird die Urversammlung allenfalls entscheiden müssen, ob sie einem abgeänderten Beschluss mit weniger zwingenden Zahlungsauflagen zustimmen will.» Eine schriftliche Anfrage seitens der RZ an die Gemeinde Leukerbad, wie man den Sachverhalt im Bäderdorf sehe, blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

Martin Meul

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