Umwelt | Wegen Bauarbeiten auf der Belalp

WWF Oberwallis reicht Strafanzeige ein

Auf der Belalp sind auf einem Wanderweg derzeit die Bagger bei der Arbeit.
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Auf der Belalp sind auf einem Wanderweg derzeit die Bagger bei der Arbeit.
Foto: zvg

Quelle: RZ 5

Der WWF Oberwallis hat eine Strafanzeige wegen Bauarbeiten auf der Belalp eingereicht. Dies weil mutmasslich eine Strasse ohne Genehmigung gebaut wird.

Auf einem Wanderweg auf der Belalp sind kürzlich die Bagger aufgefahren. Eigentlich nichts Besonderes, dennoch hat die Aktion den WWF Oberwallis auf den Plan gerufen. «Ich wurde von mehreren Personen darüber informiert, dass auf der Belalp mutmasslich eine Strasse ohne Baubewilligung gebaut wird», sagt die Geschäftsführerin des WWF Oberwallis, Laura Schmid.

Mehr Platz für Skifahrer?
Stein des Anstosses ist ein Wanderweg von der Bergstation auf der Belalp Richtung Hotel Belalp. «Gemäss unseren Informationen wird dieser Wanderweg derzeit auf die Ausmasse einer veritablen Strasse verbreitert», sagt Schmid. «Dafür müsste aber eine Baubewilligung vorliegen, welche es aber offenbar nicht gibt.»

Die WWF-Oberwallis-Geschäftsführerin wandte sich darum an die kantonale Baupolizei, um diese auf die Zustände auf der Belalp aufmerksam zu machen. «Die Baupolizei informierte mich darüber, dass sie nur aktiv werden könne, wenn eine offizielle Strafanzeige eingereicht werde», sagt Laura Schmid. «Ich hätte diesen Schritt gerne vermieden, allerdings sah ich keine andere Möglichkeit, als die Anzeige einzureichen, um Licht ins Dunkle zu bringen.»

Sie sei schon im Sommer darüber informiert worden, dass man offenbar plane, den Wanderweg zu verbreitern, erklärt Schmid. «Damals hiess es, dass die Aktion bei Nacht und Nebel stattfinden solle, da es unwahrscheinlich sei, dass eine entsprechende Baubewilligung erteilt werde. Nun scheint sich dieses Gerücht zu bewahrheiten.»

Auch die WWF-Oberwallis-Geschäftsführerin ist nicht der Meinung, dass die Gemeinde keine Baubewilligung für eine Verbreiterung des Wegs erhalten hätte. «Es gibt ja schliesslich schon eine Strasse zum Hotel Belalp», erklärt sie. «Offenbar wollen die Verantwortlichen aber im Winter mehr Platz auf dieser Strasse für die Skifahrer, weshalb nun eine zweite Verbindung für Wanderer und andere Fahrzeuge gebaut wird.»

Das will Schmid aber auf keinen Fall hinnehmen. «Es geht nicht an, dass einfach Bagger auffahren und man sich nicht an die vorgeschriebenen Verfahren hält.» Mit der Straf­anzeige liege der Ball jetzt bei der kantonalen Baupolizei.

«Bestehenden Weg sanieren»
Auf dem Natischer Bauamt ist man ebenfalls überrascht, dass auf der Belalp gebaut wird. Bauverwalter Armin Imhof sagt: «Wir wurden von der kantonalen Baukommission angefragt, ob wir etwas über die Bauarbeiten wissen. Dies ist nicht der Fall.» Allerdings sei die Gemeinde auch nicht zuständig. «Die Stelle liegt ausserhalb der Bau­zone, somit ist der Kanton für die Bewilligung zuständig.»

Genauere Informationen über die laufenden Bauarbeiten gibt es derweil von den Belalp Bahnen. Deren Geschäftsführer Frédéric Bumann klärt auf. «Bei den derzeit laufenden Arbeiten handelt es sich tatsächlich um Ausbesserungsarbeiten an einem bestehenden Weg. Das Ziel ist es, dass dieser Weg im Winter tatsächlich besser mit Fahrzeugen befahren werden kann.»

In den letzten Jahren habe sich der allgemeine Zustand der Verbindung verschlechtert. «Es gab kleinere Hangrutschungen und Steine sind auf den Weg gerollt. Das wird derzeit behoben.» Der Geschäftsführer der Belalp Bahnen betont weiter, dass keine «neue» Strasse gebaut werde. Darum sei man in Absprache mit der Burger- und Munizipalgemeinde auch davon ausgegangen, dass keine Baubewilligung nötig sei. «Ich bin überrascht, dass es jetzt einen solchen Aufstand gibt», sagt Bumann weiter. «Ich kann mir aber vorstellen, dass gewisse Privatinteressen dahinterstecken.»

Martin Meul

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Kommentare

  • Mee-Shee - 136

    Belalp : "Darum sei man in Absprache mit der Burger- und Munizipalgemeinde .." VS Gemeinde : "Auf dem Natischer Bauamt ist man ebenfalls überrascht, dass auf der Belalp gebaut wird.."
    Boahh was für peinliches #Eigentor.

  • Tschikai - 2315

    Der WWV muss und vor allem und will rundherum für jede Kleinigkeit Einsprachen machen - und wenn es noch zur Verbesserung eines Wanderweges auf der Belalp dient! Sicher muss man bei uns für solche Arbeiten eine Baubewilligung einholen, aber Sicherheit und Tourismus gehen einfach vor! Dazu kommt bald einmal die Zeit, da es für solche Arbeiten zu spät wird...! Also bitte...!

    • Miriam - 73

      «aber Sicherheit und Tourismus gehen einfach vor!»

      Es gibt Gesetze, zwingende Vorgehensweisen, an die sich alle zu halten haben. Egal aus welcher Branche. Auch im Wallis.

  • Tagesarbeiter - 3038

    Das ist doch ganz einfach. Ohne Baubewilligung, kein Bau. Also abbrechen und wieder herstellen wie es war.

  • Bürger - 3920

    Man dachte also, dass es keine Baubewilligung braucht. Heute braucht man für alles eine Baubewilligung. Ziemlich naiv sowas

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