Wallis | Physiotherapeutin Monica Zenklusen gibt therapeutische Gymnastikkurse

«Bei Rheuma ist Bewegung das A und O»

Die Physiotherapeutin Monica Zenklusen.
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Die Physiotherapeutin Monica Zenklusen.
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Monica Zenklusen ist diplomierte Physiotherapeutin. Seit fast 20 Jahren gibt sie für die Rheumaliga therapeutische Gymnastikkurse und betont, wie wichtig Bewegung für Rheumapatienten ist.

Monica Zenklusen, unter welchen Beschwerden leiden von Rheuma Betroffene?
Rheuma führt zu Schmerzen, was zur Folge hat, dass man sich weniger bewegt. Je weniger man macht, desto stärker werden die Schmerzen. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden.

Deshalb organisiert die Rheumaliga also Gymnastikkurse für Rheumapatienten?
Beweglich bleibt man durch Bewegung. Durch die Übungen werden die Gelenke bewegt. Dies fördert die Beweglichkeit. Ebenso werden die Muskeln gestärkt und gedehnt. Schliesslich wird auch die Koordination und das Gleichgewicht verbessert. Die Bewegungsübungen führen zudem dazu, dass man weniger Schmerzen hat. Bei Rheuma ist Bewegung das A und O. Viele Betroffene sind sich dessen zu wenig bewusst.

Haben die Kurse neben der Schmerzlinderung noch weitere positive Effekte?
Die Leute fühlen sich danach besser und realisieren, was sie selber noch leisten können. Nicht zu unterschätzen ist auch der soziale Kontakt, der sich mit anderen Betroffenen ergibt. Ein Ziel ist auch, die Leute zu motivieren, bei sich zu Hause selber Übungen durchzuführen. Wichtig auch das Wissen: Obwohl man unter Rheuma leidet, kann man trotzdem den Alltag bewältigen.

Wer besucht die Kurse?
In meinen Kursen habe ich eine relativ breite Altersspanne: Die Jüngste ist 44, die Älteste 75 Jahre alt. Die überwiegende Mehrheit im Kurs sind Frauen. Ich glaube, Männer haben mehr Hemmungen, sich einzugestehen, dass sie Rheuma haben und bewusst etwas dagegen tun und deshalb in eine Kursgruppe gehen sollten.

Hat die heutige Medizin mehr Möglichkeiten, Rheuma zu bekämpfen, als früher?
Bei der Entwicklung von Medikamenten gegen entzündliches Rheuma wurden Fortschritte erzielt. Man muss aber wissen: Es gibt keine Heilung, man kann die Beschwerden nur lindern.

Und wie sieht es mit Operationen aus, Stichwort künstliches Hüftgelenk?
Heute wird früher operiert und die Resultate sind besser. Bei vielen Patienten konnte die Lebensqualität stark verbessert werden.

Kann man Rheuma vorbeugen?
Das ist schwierig zu sagen. Wer sich zu wenig bewegt oder übergewichtig ist, trägt natürlich ein grösseres Risiko. Ebenso diejenigen Spitzensportler, die grossen Belastungen ausgesetzt sind. Oftmals ist es aber auch eine genetische Prädisposition, vor allem bei entzündlichen Rheumaerkrankungen.

Gibt es heute mehr Rheumaerkrankungen?
Die chronischen Rückenschmerzen haben zugenommen. Es kommen auch mehr Junge zu uns. Durch die, auch berufsbedingten, sitzenden Tätigkeiten fehlt heute vielen Leuten die Bewegung.

Frank O. Salzgeber

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