Brig-Glis | Sorgenfalten bei Eltern

Briger Schüleraustausch sorgt für verunsicherte Eltern

Ein geplanter Schüleraustausch der OS-Schule Glis sorgt in Elternkreisen für viel Gesprächsstoff.
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Ein geplanter Schüleraustausch der OS-Schule Glis sorgt in Elternkreisen für viel Gesprächsstoff.
Foto: RZ

Quelle: RZ 2

Über ein Austauschprogramm für OS-Schüler machen sich verschiedene Eltern Sorgen. Vor allem das mit dem Programm verbundene Wohnen der Kinder bei unbekannten Familien sorgt für Gesprächsstoff.

«Ich schicke doch mein Kind nicht blindlings zu einer Familie, welche ich nicht kenne», sagt K. L.*, deren Kind die 1. OS in Glis besucht. «Ich würde befürworten, wenn das Austauschprogramm freiwillig wäre. Dann könnte jede Familie für sich selber entscheiden, ob ihr Kind bei einer Unterwalliser Familie wohnt und umgekehrt.» Und andere Eltern lassen verlauten, dass es in diesem Zusammenhang allenfalls Lebensumstände von Familien gebe, die niemanden etwas angehen würden. Worum geht es?

Fiescher Alternativwoche gestrichen

Seit einigen Jahren findet für sämtliche OS-Schüler der Schule Brig-Süd (Schüler aus Brig-Glis, Gondo/Zwischbergen, Ried-Brig, Simplon Dorf und Termen) während dem Schuljahr eine Alternativwoche statt. Für die 1. OS fand diese während drei bis vier Tagen in Fiesch in einem Lager statt. Diese Lagertage in Fiesch werden nun gemäss dem Schuldirektor Robert Lochmatter durch eine Sprachaustauschwoche abgelöst. «Das dort durchgeführte Programm mit Atelierbetrieb wird nun teilweise während der Austauschwoche mit der OS Crans-Montana stattfinden», sagt Lochmatter. Der Ablauf ist kantonal für alle OS-Zentren festgelegt: An einem im Vorfeld stattfindenden Begegnungstag lernen sich die Jugendlichen beider Schulen gegenseitig kennen und suchen dabei einen Austauschpartner aus. Im April verbringen sie dann mit ihrem «Gspani» abwechslungsweise eine Wochenhälfte im anderen Kantonsteil und wohnen jeweils bei dessen Familie. Laut Lochmatter werden sämtliche Transporte von der Schule organisiert und die Kosten vom Kanton übernommen.

Plan B in der Hinterhand

«Die Austauschschüler können aber auf freiwilliger Basis bereits am Wochenende vor oder danach aufgenommen werden. Elterliche Bedenken rund um das Wohnen bei unbekannten Eltern kann ich teilweise nachvollziehen», sagt der Schuldirektor. Deshalb finde vorgängig ein Begegnungsabend statt, an dem sich auch die Eltern kennenlernen würden. «Das Einverständnis der Eltern für eine auswärtige Übernachtung ist – wie auch bei einer Lagerwoche – nötig und gewährleistet», sagt er. Die Teilnahme am Austausch während der Unterrichtszeiten von Montag bis Freitag sei aber nicht verhandelbar, da es sich um eine ordentliche Schulwoche handle. Und wenn jemand das Einverständnis für das Übernachten nicht gibt? «Dafür haben wir einen Plan B, wie in den vergangenen Jahren auch», so Lochmatter. Was dieser aber konkret beinhaltet, wollte Lochmatter trotz Nachhakens hingegen nicht verraten.

* Name der Redaktion bekannt

Walter Bellwald

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Kommentare

  • Manuela Zenklusen, Gamsen - 2113

    Vielleicht würde eine Info Veranstaltung für die Eltern mehr Klarheit bringen, statt direkt öffentlich zu werden.
    Es geht ja auch um finanzielle und kulturelle Aspekte, wie auch der Platz, warum eine Familie kein auswärtiges Kind aufnehmen und ihr Kind auch nicht in eine fremde Familie geben will!

  • Markus Imbodu, Visp - 339

    Bin ich froh, das ich noch ohne Helikopter-Eltern aufgewachsen bin...

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