Oberwallis

Das Herz der Goler-Gründer schlägt für Raron

Wo finden künftig die Eringer-Kämpfe im Oberwallis statt?
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Wo finden künftig die Eringer-Kämpfe im Oberwallis statt?
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Wo soll die neue Ringkuhkampf-Arena gebaut werden – in Turtmann oder doch in Raron? Die beiden Gründer der Goler-Arena haben dazu eine klare Meinung.

Die Eringer-Züchter Oskar Eberhardt aus Raron und Oswald Andres aus Ergisch waren es, die seinerzeit in den 1990er-Jahren die Goler-Arena realisiert haben. Beginnt Eberhardt von der Ringkuhkampf-Arena in Raron zu sprechen, so gerät der 80-Jährige heute noch ins Schwärmen: «Das ist einfach ein idealer Standort. Genug Schatten für die Tiere im Wartebereich, genug Parkplätze, dazu die geschützte, idyllische Lage – Züchter wie Zuschauer sind begeistert.» Allerdings sei es damals schon nicht einfach gewesen, so ein Projekt zu realisieren. Eberhardt erwähnt die langwierigen Verhandlungen mit dem Kanton, den «Grünen» und dem Militär. Auch die Standortfrage war nicht unumstritten, wie sich Andres zurückerinnert: «Es gab schon in den 1990er-Jahren Stimmen, die eine Arena lieber weiter westlich im Oberwallis gesehen hätten.» Für den erfahrenen Züchter war indessen klar: «Der Standort muss so zentral wie möglich liegen, damit die Anfahrtswege möglichst kurz bleiben. Ich denke dabei an die Tiere.» Da in Visp kein geeigneter Standort zur Verfügung stand, drängte sich dann die Lösung Raron auf. Andres, damals Präsident der Eringer Viehzuchtgenossenschaft Augstbord, und eine Mehrheit der Präsidenten der übrigen fünf Genossenschaften Dala, Leuk, Nikolaital, Saas-Staldenried und Visp-Brig haben sich dann für Raron entschieden.

Für eine Rarner Lösung

Sowohl Eberhardt wie auch Andres bedauern sehr, dass die bestehende Arena im Goler wegen Kompensationsmassnahmen im Rahmen des Autobahnbaus verschwinden muss. Auch wenn das Rarner Ersatz-Projekt beim Baggersee wegen eines Urteils des Bundesgerichts in Lausanne scheiterte, favorisieren beide weiterhin eine Rarner Lösung. «Ich bin davon überzeugt, dass man in Raron einen alternativen Standort findet», sagt Andres, für den weiterhin die zentralere Lage Rarons gegenüber Turtmann zählt: «Die ‹obersten› Züchter lebten seinerzeit in Grengiols. Heute reisen Züchter aus dem ganzen Goms an. Jede Minute, die man an Transportzeit einsparen kann, kommt den Tieren zugute.» Einig sind sich Andres und Eberhardt auch darin, dass die Markthalle keine gute Idee ist. «Ich habe meine Zweifel, ob eine Markthalle rentabel betrieben werden kann», vermutet Eberhardt und Andres fügt hinzu: «Ohne die Markthalle würde sich eine Ringkuhkampf-Arena leichter realisieren lassen.»

Genossenschaften entscheiden

Auch wenn Andres persönlicher Favorit Raron bleibt, betont er: «Ich habe keine Zweifel, dass auch in Turtmann eine gute Arena gebaut werden kann.» Wichtig ist für ihn der Entscheidungsprozess: Die Präsidenten der sechs Oberwalliser Eringer Viehzuchtgenossenschaften sollen bestimmen, wo genau eine künftige Arena gebaut wird. «Die Präsidenten sind am Puls, spüren am besten, was die Züchter ihrer Genossenschaften wollen.» Wenn sich schlussendlich eine Mehrzahl der Präsidenten für eine bestimmte Variante entschieden hat, dann sollen alle am selben Strick ziehen und das Projekt zielstrebig umsetzen.» Wichtig sei, dass kein Unfriede entstehe. Das letzte Wort hat am Ende allerdings der Walliser Staatsrat, doch Andres ist überzeugt: «Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich der Kanton einfach über eine Entscheidung der Genossenschaften hinwegsetzen würde.» Die Präsidenten der sechs Oberwalliser Eringer Viehzuchtgenossenschaften treffen sich Ende April.

Frank O. Salzgeber

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