PKWAL | Politik macht sich Sorgen

Deckungsgrad der Pensionskasse gesunken

Befindet sich die PKWAL auf dem absteigenden Ast? Der Staatsrat soll Antworten liefern.
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Befindet sich die PKWAL auf dem absteigenden Ast? Der Staatsrat soll Antworten liefern.
Foto: RZ-FOTOMONTAGE

Quelle: RZ 0

Die Pensionskasse des Kantons beschäftigt erneut die Politik. Die finanzielle Situation gebe weiterhin Anlass zu grosser Sorge, findet die CVPO.

CVPO-Fraktionschef Philipp Matthias Bregy ist gar nicht amüsiert. Der Grund: Die Pensionskasse der Angestellten des Kantons (PKWAL) sei schlecht aufgestellt. «Obwohl die Börsen im letzten Jahr eine gute Performance hatten und viel öffentliches Geld in die Kasse investiert wurde, ist das Resultat der PKWAL negativ, wie die Rechnung 2015 zeigt», sagt er.

Sinkender Deckungsgrad

Anlass zur Sorge geben Bregy vor allem die Entwicklungen der Deckungsgrade. So ist der Deckungsgrad bei der Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge je nach Berechnung im letzten Jahr um 0,2 Prozent oder 0,1 Prozent gesunken und liegt deutlich unter 100 Prozent. «Zudem übersteigt der Betrag der mathematischen Reserven der Rentner mit 2,27 Milliarden Franken jenen der aktiven Beitragszahler», führt Bregy aus. Das heisst, die Rentner haben mehr Geld zugute, als von den Beitragszahlern eingezahlt wird. «Die Eventualverpflichtungen des Staates Wallis für die PKWAL belaufen sich inzwischen auf 1,7 Milliarden Franken», so der CVPO-Fraktionschef weiter.

Im Rat belächelt

Nun will Bregy vom Staatsrat Auskunft darüber haben, wie die Regierung die Situation der Pensionskasse einschätzt und was man gegen die Schieflage der Kasse zu tun gedenkt. Es ist nicht das erste Mal, dass Bregy über den Zustand der Pensionskasse Auskunft haben möchte. Vor ziemlich genau einem Jahr stellte er der Regierung bereits die selben Fragen. «Es ist frustrierend», sag Bregy. «Damals wurden wir für unsere Anfrage sowohl vom Staatsrat als auch der PKWAL belächelt, indem man uns vorhielt, wir seien nicht in der Lage, die Zahlen richtig zu interpretieren.» Alles sei in Ordnung mit der PKWAL, hiess es seitens des Staatsrats im letzten Jahr, und auch die Kasse selbst sah sich auf Anfrage der RZ nicht in einer problematischen finanziellen Situation. «Ein Jahr später müssen wir feststellen, dass nichts in Ordnung ist», ärgert sich Philipp Matthias Bregy. «Es wird Zeit, mit der Wahrheit herauszurücken und entsprechend zu handeln, denn ein weiteres Pensionskassendebakel kann sich der Kanton weiss Gott nicht leisten.» Schlussendlich gehe es schliesslich um das Pensionsgeld der Angestellten.

Kasse sieht sich auf Kurs

Und wie sieht die Kasse selbst ihre Situation? «Ein schwieriges wirtschaftliches, finanzielles und politisches Umfeld hat die erhoffte finanzielle Entwicklung der Kasse gebremst», heisst es im Geschäftsbericht 2015. «Trotz allem ist die Situation der Kasse gut und übertrifft sogar die Ziele, die Erwartungen und den Finanzierungsplan, den PKWAL unter der Kontrolle der Aufsichtsbehörde einhalten muss.» Der Deckungsgrad sei in der Tat leicht gesunken, auf 79,8 Prozent. «Dies vor allem infolge niedriger Renditen auf den Finanzmärkten», schreibt die Kasse als Begründung.

Martin Meul

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