Für den FC Raron erzielte er Tore am Laufmeter – 17 Mal traf er allein in der letzten Saison. Neu geht Patrick Schmidt jetzt beim Erstligisten FC Naters Oberwallis auf Torjagd.

«Jetzt oder nie. Ich bin nun 25 Jahre alt, das ist vielleicht die letzte Gelegenheit, dort oben zu spielen. Diese Chance muss ich packen», sagte sich Patrick Schmidt, als er das Angebot des FC Naters Oberwallis bekam. Damit verliert der FC Raron so was wie seine Lebensversicherung. Mit seinen Toren garantierte Schmidt den Rarnern in den vergangenen drei Jahren den Ligaerhalt praktisch im Alleingang. Jetzt versucht der torgefährlichste Oberwalliser 2.-Liga-Spieler den Sprung in die 1. Liga zu schaffen. Kein leichtes Unterfangen. Denn die Konkurrenz im aktuell 27-Mann-Kader des FC Naters Oberwallis ist gross. Besonders auch im Sturm, wo Vitezslav Hrdlicka und Henry Acosta eine starke Saison spielten. «Das Tempo, die Intensität sowie der Rhythmus sind in der 1. Liga schon viel höher. Jeder muss ständig in Bewegung sein. Die Spieler sind physisch stärker und taktisch besser eingestellt», beschreibt Schmidt seine Eindrücke. Auch wird viel öfters trainiert. Während bei einem Zweitligisten wöchentlich drei Trainings die Regel sind, absolviert Schmidt beim FC Naters Oberwallis nun doppelt so viele Übungseinheiten. «Mein Arbeitgeber kommt mir da sehr entgegen, damit ich bei allen Trainings dabei sein kann», sagt Schmidt, der eben eine zweite Ausbildung begonnen hat.

Ibrahimovic als Vorbild

Fragt man Schmidt nach einem Stürmer, der ihm besonders imponiert, nennt er den Schweden Zlatan Ibrahimovic: «Ich bin beeindruckt von seiner Effizienz und von seiner Unberechenbarkeit, das gefällt mir.» Effizient war in der vergangenen Saison auch Schmidt. Dank seiner Schnelligkeit und seines Torriechers erzielte er 17 Tore für den FC Raron. Wie viele Treffer hat sich der Stürmer nun in der 1.-Liga-Saison zum Ziel gesetzt? «Ich habe keine Zahl im Kopf», sagt Schmidt, «es geht jetzt erst mal darum, überhaupt zu Einsätzen zu kommen.» In der Vorbereitung hat er einen Treffer erzielt. Im Startspiel bei der 2:4-Niederlage gegen das Team Waadt U21 kam Schmidt zu einem Teileinsatz für die letzten knapp zehn Spielminuten. «Das war schwierig. Der Gegner ist in der Schlussphase einfach hinten reingestanden. Da konnte ich meine Schnelligkeit nicht zur Geltung bringen.» Vergangene Woche, beim 0:4 gegen Vevey United, stand Schmidt nicht im Aufgebot. Trotzdem ist sein Ziel klar: «Langfristig will ich mir einen Stammplatz erkämpfen.» Nach den beiden Auftaktniederlagen ist der FC Naters Oberwallis dringend auf Tore seiner Stürmer angewiesen. Am Samstag kommt der letztjährige Gruppensieger und aktuelle Leader Young Boys II auf den Stapfen.