Naters | Ein Verbrennungsopfer schildert seine Reha

Der lange Weg zurück ins Leben

Heute geht es Klaus Burgener wieder besser.
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Heute geht es Klaus Burgener wieder besser.
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Klaus Burgener nach seinem Unfall im Universitätsspital Lausanne.
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Klaus Burgener nach seinem Unfall im Universitätsspital Lausanne.
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Bei einer Gasexplosion wurde Klaus Burgener schwer verletzt. Nach einer langwierigen Rehabilitation hat er den Weg zurück ins Leben gefunden. Jetzt engagiert er sich in einem Verein, der Brandopfern hilft.

Den 26. Juli 2013 wird Klaus Burgener aus Naters nie mehr vergessen. Beim Überprüfen des Gasgrills, der im Gartenhaus deponiert ist, kommt es zur Explosion. Burgener und seine Frau Erwina werden schwer verletzt. Die beiden hatten Glück im Unglück: Ein Nachbar bemerkte den Unfall, leistete unverzüglich Erste Hilfe und alarmierte die Rettung. Vom Spital Visp wurde das Ehepaar noch in derselben Nacht per Hubschrauber ins «Centre Hospitalier Universitaire Vaudois» (CHUV) überführt. Das Lausanner Universitätsspital ist eine von zwei Kliniken in der Schweiz, die auf die Behandlung von schweren Verbrennungsopfern spezialisiert sind. Die schnelle, richtige Behandlung ist nämlich entscheidend für den optimalen Heilungsprozess. Burgener und seine Frau erlitten Verbrennungen zweiten und dritten Grades. Hauttransplantationen an Armen und Beinen mussten vorgenommen werden. «Zum Glück gab es keine Ab­stossreaktion», sagt Burgener. Auch bei Eigenhauttransplantationen besteht dieses Risiko.

Permanente Schmerzen

Erst drei Tage nach dem Unfall konnte Burgener erstmals wieder vom Krankenbett aufstehen. Wegen der starken Schmerzen bekam er eine Vollnarkose, damit man ihn duschen konnte. «Sieben Wochen lang musste ich Morphium nehmen», erinnert er sich. Nach einem Monat wurden die Burge­ners vom Universitätsspital Lausanne zur weiteren Rehabilitation in die Suva-Klinik nach Sitten verlegt. Auch nach der Entlassung aus dem Spital war der Rehabilitationsprozess längst nicht abgeschlossen. Immer wieder kam es zu schmerzhaften Entzündungen der Haut. «Erst 14 Monate nach dem Unfall nahmen die Schmerzen langsam ab», so Burgener. Eineinhalb Jahre lang musste er einen Kompressionsanzug tragen, um die Narbenbildung zu verhindern. Um die Haut zu dehnen und die Beweglichkeit zurückzuerlangen, ging er mehrmals pro Woche in die Physiotherapie. Für immer wird seine Haut besonders sonnenempfindlich bleiben.

Reha dauerte zwei Jahre

Im Herbst 2014 konnte Burgener wieder anfangen zu arbeiten. Im Teilpensum. «Vor 30 Jahren wäre mein Heilungsprozess sicherlich viel weniger optimal verlaufen», blickt der heute 64-Jährige zurück. Aus Solidarität und für den Erfahrungsaustausch trat Burgener 2015 «Flavie» bei. Der Verein hilft Schwerbrandverletzten nicht nur mit medizinischen Informationen, sondern berät auch in juristischen Belangen. Betroffenen steht nämlich oftmals ein langwieriger juristischer Weg durch die In­stitutionen bevor. «Arbeitgeber können oft nicht nachvollziehen, dass die Reha von Brandopfern zwei Jahre und länger dauern kann», so Burgener. Auch heute, vier Jahre nach dem Unfall, muss er zweimal jährlich zur Kon­trolle nach Lausanne.

Frank O. Salzgeber

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