Theaterszene | Uraufführung von «Fiischter – The Dark Room»

Dunkle Geschichten im Kellertheater

Regisseur Johannes R. Millius mit zwei seiner Darstellerinnen bei einer Probe.
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Regisseur Johannes R. Millius mit zwei seiner Darstellerinnen bei einer Probe.
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Das neue Theaterensemble «Wort & Spiel» führt ab Mai im Kellertheater das Stück «Fiischter – The Dark Room» auf. Bei der Inszenierung handelt es sich um die Uraufführung der Werks im deutschsprachigen Raum.

«Dass wir als von einigen Profis unterstützte Laiengruppe die deutschsprachige Uraufführung dieses Stücks machen dürfen, ist eine sehr grosse Ehre», sagt Johannes R. Millius, Regisseur des Ensembles «Wort & Spiel». «Es ist keinesfalls selbstverständlich, dass einer Laiengruppe erlaubt wird, ein Stück eines noch lebenden Künstlers zum ersten Mal in einem Sprachraum zu inszenieren.» Entsprechend aufwendig war es für Millius und sein Team, diese Erlaubnis seitens der australischen Autorin Angela Betzien einzuholen. «Wir mussten intensiv mit dem deutschen Verlag verhandeln und unser Konzept für die Inszenierung des Stücks auch von der Autorin persönlich absegnen lassen», erklärt der Regisseur. Dies bringe natürlich auch eine gewisse Erwartungshaltung seitens der Beteiligten mit sich. «Ich setze mich aber deshalb nicht zu stark unter Druck, sondern freue mich vielmehr sehr darüber, dass wir ein Stück im deutschsprachigen Raum uraufführen können», sagt Millius, der jüngste Laienregisseur im Oberwallis.

Schauplatz Motel

Dreh- und Angelpunkt von Angela Betziens Stück ist ein heruntergekommenes Motelzimmer im australischen Hinterland bei Nacht. In diesem Zimmer spielen sich drei Szenen mit jeweils zwei Beteiligten ab. Der Polizist Craig hat zum Beispiel kürzlich ein Kind getötet und will nachdenken – mit dem Besucher, auf den er trifft, hat er allerdings nicht gerechnet. «Die drei Handlungsstränge spielen zu unterschiedlichen Zeiten, jedoch immer im gleichen Zimmer», führt Millius aus. «Trotz der zeitlichen Distanz zeigt sich während des Stücks aber zunehmend, dass die Handlungen miteinander verbunden sind. Dies macht den grossen Reiz des Stücks aus.» Gespielt wird das Stück auf Walliserdeutsch. «Ich wollte eine Sprache verwenden, die sowohl den Schauspielern wie auch dem Publikum nahe ist», so der Regisseur, welcher das Stück in den Dialekt übersetzt hat, über seine Beweggründe. «Deshalb haben wir auch den Originaltitel um das Wort ‹Fiischter› ergänzt.»

Junges Ensemble

Mit «Wort & Spiel» betritt derweil eine erst im Oktober 2017 gegründete Theatergruppe die Bühne des Kellertheaters. «Wir sind anders aufgestellt als klassische Theatervereine», erklärt Millius. «Fix ist bei uns nur fünfköpfe Vorstand. Alle anderen Mitwirkenden stossen jeweils für eine Produktion zu uns, das Engagement ist also zeitlich begrenzt.» Dies habe den Vorteil, dass man gezielt auf jene Darsteller setzen könne, die gerade für eine Produktion benötigt würden.

Martin Meul

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