Zermatt | Wegen Waldrodung

Einsprache gegen Zermatter Skipiste

Gegen eine geplante Zermatter Skipiste haben Umweltverbände eingesprochen.
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Gegen eine geplante Zermatter Skipiste haben Umweltverbände eingesprochen.
Foto: zvg/© Michael Portmann

Quelle: RZ 0

Aus dem Skigebiet «Sunnegga» soll eine neue Talabfahrt gebaut werden. Jetzt haben Umweltverbände dagegen eingesprochen. Die Piste sei nicht notwendig, heisst es.

Die Zermatt Bergbahnen AG plant den Bau einer neuen Talabfahrt «Windegga» aus dem Skigebiet Sunnegga. Dies als zusätzliche Alternative zur bereits bestehenden Talabfahrt «Howete». Somit könnten die Skifahrer von der Sunnegga künftig auf zwei verschiedenen Pisten ins Dorf gelangen (die RZ berichtete). Wie der CEO der Zermatt Bergbahnen, Markus Hasler, unlängst der RZ erklärte, endet die neue Piste am äussersten Dorfrand im Industriequartier Spiss. Für deren letzten Abschnitt ist vorgängig eine Umzonung nötig. Geht es nach den Wünschen der Verantwortlichen, soll die Piste pünktlich zum Beginn der Wintersaison 2018/2019 fertig gebaut und in Betrieb sein. Diese Pläne könnten nun arg durcheinandergebracht werden, weil Umweltverbände dagegen eingesprochen haben.

«Keine Piste auf Vorrat»

Den Einsprechern sind laut der WWF-Geschäftsführerin Laura Schmid, insbesondere die für den Pistenbau vorgesehene Rodung von 4 700 Quadratmetern Wald ein Dorn im Auge. Wald sei per Gesetz grundsätzlich geschützt. Es sei denn, für die Rodung könnten wichtige Gründe angeführt werden. «Weil aber mit der «Howete»-Piste bereits eine Talabfahrt besteht, braucht es keine zweite. Somit bestehen keine wichtigen Gründe und entsprechend ist die Notwendigkeit der Rodung nicht gegeben», sagt sie. Wie sie vermutet, ziele das Projekt aber in eine ganz andere Richtung. «Im Zusammenhang mit der allfälligen Öffnung der Strasse Täsch—Zermatt würde die neue Piste im Bereich des dafür geplanten Parkhauses im Spiss enden.» Ob das eines Tages überhaupt realisiert werde, sei offen. «Wir sind deshalb gegen ‹eine Piste auf Vorrat›, für etwas, das vielleicht gar nie realisiert wird.» Was aber, wenn doch? «Dann stehen wir vor einer anderen Ausgangslage, welche wir neu beurteilen würden», antwortet Schmid.

Promotoren warten auf Verhandlung

Sie betont aber auch, dass sie die Wichtigkeit des Skitourismus für die Region anerkennt und nicht bestreitet. «Bei Pistenprojekten geht es uns aber immer um ein Gesamtkonzept», sagt sie. Damit meint sie in diesem Fall konkret die prinzipielle Pistenrückführung aus dem Gebiet Sunnegga, welche durch die bestehende Piste «Howete» sichergestellt sei. «Diese war in einer gemeinsam erarbeiteten Gesamtplanung vorgesehen und dagegen haben wir damals auch nicht eingesprochen.» Sowohl Bergbahnen-CEO Markus Hasler als auch Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser wollten sich inhaltlich nicht dazu äussern. Nur so viel: «Ich kann nicht vorgreifen, weil die Einspracheverhandlungen noch bevorstehen», erklärt Biner-Hauser. Der Ausgang dieser Verhandlungen war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.

Peter Abgottspon

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