Energieproduktion | Eischoll will Strategie fortsetzen

Eischoll träumt von einem Windpark auf der Senggalp

Die Gemeinde Eischoll verfolg Pläne, auf der Senggalp einen Windpark in Betrieb zu nehmen. Details über Anzahl und Höhe der Windräder sind aber noch nicht klar.
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Die Gemeinde Eischoll verfolg Pläne, auf der Senggalp einen Windpark in Betrieb zu nehmen. Details über Anzahl und Höhe der Windräder sind aber noch nicht klar.
Foto: FOTOMONTAGE GEMEINDE EISCHOLL

Quelle: RZ 0

In Eischoll laufen derzeit Abklärungen, ob sich das Gebiet Senggalp als Standort für einen Windpark eignet. Sollte dies der Fall sein, könnte ein Windkraftwerk mit einer Energieproduktion von über 20 Gigawattstunden pro Jahr entstehen.

Die Munizipal- und Burgergemeinde von Eischoll verfolgt schon seit Längerem eine Strategie, die stark auf das Thema erneuerbare Energien ausgelegt ist. «Die Energiewende ist in Eischoll nicht nur ein Modewort, sie ist gelebtes Denken und Handeln», erklärt dazu Gemeindepräsident Fabian Brunner. In diesem Sinn spielt man im Dorf in den Schattenbergen nun auch mit dem Gedanken, einen Windpark in Betrieb zu nehmen. Derzeit laufen entsprechende Abklärungen, ob und wie ein solches Windkraftwerk errichtet werden könnte. «Derzeit sind wir dabei, die Entscheidungsgrundlagen zu erarbeiten, um zu evaluieren, ob ein Windparkprojekt im vom Bund als Nutzungspotenzialgebiet deklarierten Standort sinnvoll ist», sagt Brunner. Mit «deklariertem Standort» ist dabei das Gebiet Senggalp oberhalb von Eischoll gemeint.

Geeigneter Standort

Schon jetzt weist einiges auf diese Eignung der Senggalp hin. Das Konzept Windenergie des Bundes weist das Gebiet als eines von nur fünf geeigneten Standorten im Oberwallis aus, an denen der rentable Betrieb eines Windkraftwerks möglich ist. Ein entscheidender Punkt, betont Fabian Brunner. «Wäre das Gebiet vom Bund nicht als Nutzungspotenzialgebiet deklariert, wäre entweder das Windaufkommen zu niedrig oder andere Bundesinteressen, wie beispielsweise schutzwürdige Landschaften, würden offensichtlich derart negativ beeinträchtigt, dass der Erhalt einer Baubewilligung unmöglich wäre.» Andererseits sei die Deklaration als geeigneter Standort seitens des Bundes keine Garantie dafür, dass nicht Gründe gegen eine Potenzialnutzung sprechen würden, relativiert Brunner. Was das Wind­potenzial betrifft, wurden auch schon erste Messungen vor Ort durchgeführt. «Auf einem Mast einer Hochspannungsleitung im Gebiet erhielten wir die Möglichkeit, auf einer Höhe von 45 Metern erste Windmessungen durchzuführen», sagt Gemeindepräsident Brunner. «Neben der Windgeschwindigkeit wurden auch Daten zur jeweiligen Windrichtung aufgenommen.» Die Messungen ergaben über acht Monate hinweg eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 5 Meter pro Sekunde bei einer ausgeprägten West-Ost-Strömung. Ein vielversprechender Wert.

Minimum 20 Gigawattstunden

Während man in Eischoll bei der Standortwahl schon relativ konkrete Vorstellungen hat, sind viele andere Punkte des Windparkprojekts noch in der Schwebe. Einzig die Gesamtleistung des Kraftwerks scheint einigermassen klar. «Sollte ein Windpark gebaut werden, soll dieser mindesten 20 Gigawattstunden Strom pro Jahr liefern», sagt Brunner. «Dies ist der Schwellenwert, damit der Bund das Projekt als unterstützungswürdig ansieht.» Die Frage, von wie vielen Windrädern mit welcher Höhe diese Strommenge produziert werden soll, kann der Gemeindepräsident derzeit noch nicht beantworten. «Zuerst einmal muss der Standort vom Staatsrat als geeignet erklärt werden und die Urversammlung muss einer entsprechenden Umzonung zustimmen», führt Fabian Brunner aus. «Anschliessend würde dann mittels weiterer Messungen geklärt, wie viele Windräder mit welcher Höhe es braucht, um die 20 Gigawattstunden zu erzeugen.»

Einiges zu tun

Bis also oberhalb Eischoll Windräder Strom produzieren, gilt es für die Projektverantwortlichen, noch einige Hürden zu nehmen. Aktuell steht die Ausarbeitung des Antrags an den Staatsrat zur Aufnahme als «geeigneter Standort» im Zentrum. «Daneben werden die verschiedenen Interessengruppen über den Projektstand informiert», hält Brunner fest. «Stimmt der Staatsrat dem Antrag zu, würde die entsprechende Änderung der Zonennutzungsplanung durch die Urversammlung in Eischoll als nächster Schritt folgen.» Doch auch eine Zustimmung der Urversammlung zu einer entsprechenden Zonenänderung würde jedoch noch nicht zum definitiven Bau des Windparks führen. «Erst wenn alle Entscheidungsgrundlagen, zum Beispiel weitere Windmessungen, vorliegen, kann eine Kosten-Nutzen-Abwägung die Basis der Entscheidungsfindung darstellen», hält der Gemeindepräsident fest und verweist auf weitere Herausforderungen. «In den nächsten Verfahrensschritten sind noch eine Vielzahl von Kriterien vertieft zu untersuchen. Dies vor allem im Umweltschutzbereich und im Bereich Raum und Landschaft.» Natürlich bilde auch die Schaffung einer grundsätzlichen Akzeptanz einer solchen Anlage in der Region eine besondere Herausforderung. «Wann die Windräder allenfalls in Betrieb gehen würden, ist daher schwer abzuschätzen Es wird aber mit Sicherheit noch einige Jahre dauern», so Brunner.

Martin Meul

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