Region | Dank GPS-Sendern sollen Schafe besser geortet werden

Elektronische Hirten für Schafalpen

Bernd Krentscher mit dem «Alptracker».
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Bernd Krentscher mit dem «Alptracker».
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Im nächsten Sommer sollen erste Schafalpen im Oberwallis mit neuartigen Sendern ausgerüstet werden. Damit können Schäfer ihre Tiere per Smartphone überwachen.

Nachdem im letzten Sommer auf einer Alp oberhalb Andermatt acht Schafe, ein Esel und ein Herdenschutzhund versuchshalber mit GPS-Sendern ausgerüstet wurden, soll das Oberwallis nun zu den ersten Regionen der Schweizer Alpen gehören, wo die «Alptracker» kommerziell zum Einsatz kommen. Bernd Krentscher aus Einsiedeln hat die Geräte mitentwickelt und erklärt: «Wir hängen den Schafen einen GPS-Sender um den Hals. Dadurch können Schäfer ihre Tiere vom Smartphone aus selbst in einem sehr weitläufigen Gebiet bis auf 15 Meter lokalisieren.»

Antennen auf der Alp

Weil auf vielen Alpen jedoch kein Mobilfunknetz existiert, müssen diese mit einer solarbetriebenen Antenne ausgerüstet werden, deren Anschaffung etwa 2000 Franken kostet. Die GPS-Sender, welche die Schafe um den Hals tragen, kosten pro Stück etwa 40 Franken. Dank der neuartigen und energiesparenden LoRa-Sendetechnik und weil nur jede halbe Stunde ein Positionssignal übermittelt wird, sollten zwei handelsübliche Batterien einen ganzen Alpsommer lang zuverlässig funktionieren. Etwa 7.50 Franken pro Tier und Saison kostet allerdings auch das Übermitteln und Speichern der Daten. Interesse angemeldet haben inzwischen bereits zwölf Oberwalliser Alpen. Es gebe jedoch noch einige Hürden zu nehmen. So muss namentlich die Antenne an einer Stelle platziert werden, von wo aus das ganze Alpgebiet, das sich über zwei Täler erstreckt, abgedeckt werden kann.

Kein Schutz vor dem Wolf

Weil die Sender Hirten und Herdenschutzhunde jedoch nicht ersetzen und auch nicht vor Wolfsangriffen schützen, haben sich andere Alpen aber auch wieder zurückgezogen. So sagt Rinaldo Pfammatter, Alpvogt der Steinenalp oberhalb Rosswald: «Wir werden vorläufig weiter auf einen Hirten setzen. Sollten die Geräte aber so weiterentwickelt werden, dass sie bei einem Wolfsangriff hochfrequente Töne abstrahlen, sind wir offen.» Krentscher schliesst nicht aus, dass die «Alptracker» dahingehend weiterentwickelt werden könnten. Vorläufig mag er eine solche Funktion noch nicht in Aussicht stellen. Er betont: «Nach Meinung von Experten reagiert der Wolf offenbar auf Töne, welche auch für das Schaf unangenehm sind. Es ist im Moment noch nicht klar, welche Art von Tönen den gewollten Effekt bewirken.»

Christian Zufferey

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