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Entsteht in Münster ein Millionenprojekt?

Handlungsbedarf. Die Gemeinde Münster will ihr Hochwasserschutzkonzept anpassen.
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Handlungsbedarf. Die Gemeinde Münster will ihr Hochwasserschutzkonzept anpassen.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Münster-Geschinen | Ein Hochwasserschutz-Konzept soll Münster schützen. Brisant: Die Gemeinde wird sich am 30-Millionen-Projekt wohl nicht beteiligen müssen.

«Aufgrund des Hochwasserschutz-Konzeptes 2010 ist die Variante mit dem Umleitstollen «Oberaar» die bestmögliche Lösung für uns», sagt Gerhard Kiechler, Gemeindepräsident von Münster-Geschinen. Die Gommer Gemeinde schützt sich damit vor Murgängen.

KWO trägt die Kosten

Es geschah in den Jahren 1987 und 2008. Beim «Minstigerbach» kam es zu grossen Murgängen. Kiechler erinnert sich: «Obwohl nach dem Murgang 1987 ein Damm erstellt wurde und andere Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, traten an einem heiteren Sommertag im Jahr 2008 die Fluten über die Ufer.» Im Dorf wurde vermutet, dass sich innerhalb des Gletschers Gletschertaschen gebildet hatten, die zu dieser Überschwemmung führten. Deshalb soll nun unterhalb des Gletschers ein Stollen entstehen. Die Idee ist simpel: Unterhalb des Gletschers soll ein rund drei Kilometer langer Stollen gebaut werden, der das Wasser des Gletschers zum Oberarsee führt. Ein Vorteil dieses Baus: Das Wasser könnte in den bereits bestehenden Kraftwerken mehrere Male turbiniert werden. Sämtliche Kosten (schätzungsweise 30 Millionen Franken) würden von den Kraftwerken Oberhasli (KWO) getragen. Benno Schwegler, KWO-Projektleiter, ist begeistert: «Das Projekt entspricht einer Win-Win-Situation. Einerseits kann die Gemeinde Münster-Geschinen den Hochwasserschutz massiv verbessern, andererseits können wir die Investitionskosten durch die zusätzliche Stromerzeugung decken.» Schwegler ist überzeugt, dass durch das Projekt zusätzlich 30 Gigawatt Strom produziert werden. Bereits im Februar will die KWO ein entsprechendes Konzessionsgesuch bei der zuständigen Dienststelle einreichen. Auch Kiechler schwärmt: «Einerseits entlastet die Überführung des Wassers in den Oberarsee die Hochwasserschutzsituation des «Minstigerbachs» und den Rotten in den Sommermonaten und andererseits entstehen weder für Gemeinde noch Kanton zusätzliche Bau- und Unterhaltskosten.» Dass das Gletscherwasser im Oberarsee zwischengespeichert wird und im Winter als Energiegewinn genutzt werden kann, ist ein zusätzlicher Bonus des Konzepts.

Verhandlungen mit den Rhonewerken

Neben der Einreichung des Konzes­sions­gesuchs bei der zuständigen Dienststelle, stehen nun noch Gespräche mit den Vertretern der Rhonewerke aus. Verhandlungsinhalt: Der Kostenpunkt, den die KWO an die Werke zahlen muss, weil diesen während des Sommers Wasser verloren geht. Zudem geben auch Naturschutzorganisationen noch eine Vormeinung zum Projekt ab. Die Wassersteuer beträgt schätzungsweise 300 000 Franken. Diese streicht sich der Kanton ein.

Simon Kalbermatten

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