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Fahrlehrer wehren sich gegen «Permis light»

Die Neulenker-Ausbildung ist umstritten.
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Die Neulenker-Ausbildung ist umstritten.
Foto: RZ-Archiv

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Region Der Oberwalliser Fahrlehrerverband (FVO) wehrt sich gegen die geplante Personenzulassungsverordnung (PZV). Die Befürchtung: Neulenker werden schlechter ausgebildet.

«Geht es nach dem politischen Willen, sollen Kurse für Neulenker gestrichen und den Autofahrschülern ein Stundenobligatorium aufgebrummt werden», erklärt FVO-Präsident Hubert Summermatter. Gegen diese Massnahme laufen die Fahrschulverbände Sturm. Auch der FVO kann diesem Vorhaben nichts abgewinnen. «Dadurch verschlechtert sich die Ausbildung der Fahrschüler», ist Summermatter überzeugt.

Weniger offizielle Fahrstunden
Was auf den ersten Blick nach einer besseren und vertieften Ausbildung aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen aus Sicht der Fahrlehrer als Farce. «Beim neuen Obligatorium werden bestimmte Ziele festgelegt. So muss ein Fahrschüler ein Jahr lang das Lehrpermis haben, bevor er zur Prüfung zugelassen wird. Dafür muss er künftig für die praktische Ausbildung nur mehr zwei Fahrstunden bei einem Fahrlehrer absolvieren», erklärt Summermatter. Das wiederum habe zur Folge, dass die Fahrschüler vermehrt auf privaten Fahrunterricht zurückgreifen müssten, «und erst vor der Prüfung die obligatorischen Fahrstunden machen werden». Dadurch, so befürchten die Fahrlehrer, würden die Fahrschüler zu wenig gut ausgebildet. «Hier wird ein falsches Signal gesetzt, weil die Fahrschüler im Privatunterricht zu wenig oder gar keine Fachkenntnisse mitbekommen», sagt Summermatter. «Zwei Stunden bei einem Fahrlehrer reichen dann bei Weitem nicht aus, um das Ausbildungsmanko auszubügeln.»

Widersprüchliche Ziele
Das wiederum habe einen Einfluss auf die Verkehrssicherheit. Zudem soll neben dem Stundenobligatorium ein Weiterbildungstag für Neulenker gestrichen werden. Für Hubert Summermatter der falsche Weg: «Das sogenannte Zweiphasensystem, bei dem ein Neulenker innert drei Jahren zwei obligatorische Kurse besuchen musste, hat sich bewährt. Mit der neuen Verordnung bleibt die fundierte Ausbildung auf der Strecke.» Dass die neue Fahrausbildung dadurch besser und günstiger werden soll, sei «ein Widerspruch in sich», betont Summermatter. Darum wollen die Fahrlehrer weiter gegen die neue Verordnung kämpfen. Das neue Gesetz soll frühestens 2021/2022 in Kraft treten.

Walter Bellwald

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