Ein Traditionsverein steht vor dem Aus. Gibt es noch eine Rettung für den FC Turtmann? Die Hoffnung ist klein.

Kein Vereinspräsident. In der nächsten Saison noch ein einziges eigenständiges Team. Um den FC Turtmann stand es wohl selten so schlecht wie heute. Die Hoffnung: einige ausländische Spieler, die den Verein erhalten sollen.

Überall zu wenig Spieler
In der 4.-Liga-Meisterschaft ist der FC Turtmann im sicheren Mittelfeld klassiert. Abstiegssorgen hat der Verein nicht. Das ist einer der wenigen Lichtblicke des Fussballklubs. Denn: Der Verein steht auf dem Sterbebett. Einige Eckdaten: Der FC Turtmann stellt auf die nächste Saison hin eigenständig nur noch eine Mannschaft. Ein Junioren-E-Team. Das Seniorenteam bleibt nur dank dem Zusammenschluss mit den Senioren des FC Agarn bestehen. Nach dem Rücktritt von FC-Präsident Philippe Indermitte sucht der FC Turtmann verzweifelt nach einem Nachfolger. Offensichtlich will sich niemand das Präsidentenamt antun. Unsicher ist auch die Zukunft der ersten Mannschaft. Bereits in der Rückrunde wird sie durch Spieler aus China, Albanien und Griechenland ergänzt. Aufgrund von Personalnot griff man auf diese Spieler zurück, die im Raum Oberwallis zu Hause sind. Den offenen Trainerposten soll auf die nächste Saison hin ein Spieler mit türkischen Wurzeln übernehmen (er absolviert im Frühling das dazu benötigte C-Diplom, die Red.). Doch da kommt bereits das nächste Problem: Gibt es die erste Mannschaft in der nächsten Saison überhaupt noch?

Zusammenarbeit mit Varen?
In der ersten Mannschaft verdichten sich die Anzeichen, dass sich der eine oder andere Spieler wohl nach der Saison zurückziehen wird. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt fraglich, ob Turtmann in der nächsten Saison überhaupt ein Team in der 4. Liga stellen wird. Turtmann strebt diesbezüglich auch eine Zusammenarbeit mit dem FC Varen an. Der Vorstand wird sich in den nächsten Wochen intensiv mit diesem Thema beschäftigen. Wie kam es dazu, dass der Traditionsverein kaum mehr eigene Teams stellen kann? Philippe Indermitte – er trat im Februar als Präsident ab – sieht das immer grösser werdende Angebot für potenzielle Junioren als einen Hauptgrund, dass Turtmann bloss noch ein eigenes E-Team stellt. So steht der Fussballklub in Turtmann vor dem Zerfall.