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Fernwärmenetz in Saas-Fee läuft

Die erste Etappe des realisierten Fernwärmenetzes in Saas-Fee.
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Die erste Etappe des realisierten Fernwärmenetzes in Saas-Fee.
Foto: EnAlpin

Die erste Etappe des realisierten Fernwärmenetzes in Saas-Fee.
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Die erste Etappe des realisierten Fernwärmenetzes in Saas-Fee.
Foto: EnAlpin

Quelle: RZ 0

Seit dem 12. August ist das neue Fernwärmenetz in Saas-Fee in Betrieb. Als Erste werden die Jugendherberge und die Wellnessanlage Aqua Allalin mit Fernwärme versorgt.

Saas-Fee erhält als eine der ersten hochalpinen Gemeinden ein innovatives Fernwärmenetz. In einer ersten Etappe wurden diesen August die Jugendherberge und das Aqua Allalin angeschlossen. Das Fernwärmenetz basiert auf dem Konzept der Firma Elimes, die Detailplanung hat die Lauber Iwisa übernommen. Umgesetzt wird das Projekt von der EnAlpin in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Saas-Fee. «Die En-
Alpin will mit diesem Projekt eine Art Vorreiterrolle einnehmen», sagt Diego Flaviano, projektverantwortlicher Ingenieur der EnAlpin.

Erdspeicher so gross wie Fussballfeld

Das Herzstück der Anlage ist die technische Zentrale im zehnten Untergeschoss des Parkhauses Saas-Fee. Hier sind die Steuerung des gesamten Fernwärmenetzes, die Armaturen sowie die Wärmepumpe untergebracht. Diese wird mit Strom versorgt, den die 200 Quadratmeter umfassende Fotovoltaikanlage auf dem Rondelldach des Parkhauses produziert. Die installierte Leistung beträgt rund 50 kWp (Kilowatt Peak). Die erzeugte Wärme wird dann im Boden unterhalb des Parkhauses zwischengespeichert. Dafür mussten seit dem Spatenstich im Oktober 2013 insgesamt 150 Bohrungen 170 Meter tief ins Erdreich vorgenommen werden. Die relativ lange Bauzeit erklärt Flaviano mit den erschwerten Arbeitsbedingungen im alpinen Raum. So existiert in Saas-Fee nur im Frühling und Herbst ein Bauzeitfenster. Mithilfe von 150 Erdsonden kann die Wärme in den Boden geführt und dort gespeichert werden. Die Fläche des Erdspeichers weist die Grösse eines Fussballfeldes auf. «Dabei handelt es sich um felsigen Grund, der als Speicherelement sehr geeignet ist», sagt Flaviano. Die im Fels eingelagerte Energie kann dann im Herbst und Winter für das Heizen genutzt werden. Damit die Energie zu den Verbrauchern gelangt, wurden bis jetzt 400 Meter Leitungen verbaut.

Weitere Etappen geplant

Jugendherberge und Aqua Allalin sollen aber nicht die einzigen Kunden bleiben, welche ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Nach und nach werden weitere Teile des Dorfes erschlossen. «Wir verhandeln zurzeit mit weiteren Interessenten», so Flaviano. Einen genauen Zeitplan für die nächsten Etappen will er jedoch nicht nennen: «Man kann ein solches Projekt nicht starr planen, sondern muss flexibel auf die Situation eingehen.» Das ganze Projekt sei modulartig aufgebaut. Fotovoltaikanlage und Wärmepumpe können nach Bedarf, abhängig von der Anzahl noch anzuschliessender Gebäude, erweitert werden. Von der potenziellen Kapazität her ist es möglich, die Hälfte des Dorfgebietes von Saas-Fee mit Energie zu versorgen.

Frank O. Salzgeber

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