Grächen | Dorfserie

«Fest steht, dass hier oben Bohnen angepflanzt wurden»

Grächen lebt vorwiegend vom Tourismus.
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Grächen lebt vorwiegend vom Tourismus.
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Die Grächner werden "Grossbohnä" oder aber "Schneevogla" gerufen.

Die auf 1600 Meter auf einer Terrasse gelegene Berggemeinde Grächen hat sich in den letzten Jahren als Ferienort für Familien einen Namen gemacht. Heute zählt der Ferienort im Nikolaital rund 6200 Fremdenbetten und ist damit der drittgrösste Touristenort des Bezirks Visp. Der Ort gilt mit nur 560 mm Niederschlag pro Jahr als sehr niederschlagsarm. Dafür aber ist man in Grächen stolz auf die vielen Sonnenstunden. Dieser Umstand hat für den einheimischen und pensionierten Lehrer Kurt Brigger allenfalls auch auf den Übernamen «Grossbohnä», wie die Grächner oft genannt werden, Einfluss. «Einen geschichtlichen Beleg gibt es dafür allerdings nicht. Fest steht jedoch, dass hier oben Bohnen angepflanzt wurden», sagt er. Aufgrund der sonningen und exponierten Hanglage sei es darum gut möglich, dass diese gut gedeihten und enstprechend gross wurden. Das sei seine persönliche Theorie zum Ursprung der Bezeichnung. In diesem Zusammenhang sei früher auch das sogenannte «Grossbohnä»-Lied komponiert worden. Daneben aber wurden die Grächner auch immer wieder als «Schneevogla» bezeichnet. Dafür aber gibt es für Brigger schon eher eine plausible Erklärung. Auch dabei habe die sonnige Lage Grächens auf einem Hochplateau Einfluss. Bei der Schneeschmelze im Frühling seien die Nordhänge lange Zeit noch schneebedeckt. Wenn dann im Frühling die Törbjer – bei welchen es bereits überall aper und grün war – in Richtung Grächen schauten, so erblickten sie die Nordhänge, welche noch schneebedeckt waren. «Das sah für sie dann immer so aus, als ob bei uns noch tiefer Winter herrschen würde», sagt Brigger. Daraus sei die Bezeichnung «Schneevogla» höchstwahrscheinlich entstanden. Dazu trägt für den Grächner Gemeindepräsidenten Christof Biner allenfalls auch die Tatsache bei, dass es oberhalb des Dorfes auch heute noch eine gewisse Population an Schneehühnern gibt.

Peter Abgottspon

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