Beschlagnahmte Parkplätze | Schlechte Kommunikation des Kantons

Fiese Masche! Parkplatz-Zoff in Visp

Die Strasse wird breiter, die Parkplätze kleiner und deswegen unbrauchbar.
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Die Strasse wird breiter, die Parkplätze kleiner und deswegen unbrauchbar.
Foto: zvg

Quelle: RZ 10

Bei Sanierungsarbeiten wird in Visp eine Strasse verbreitert. Die Folge: 13 private Parkplätze werden unbrauchbar. Die Betroffenen ärgern sich über die fehlende Kommunikation.

Seit dem Herbst 2015 wird auf der Terbinerstrasse in Visp ein Teilabschnitt (zwischen dem Visper Spital und der Kurve «Bella Vista») totalsaniert. Um diese Arbeiten durchzuführen, musste der Kanton STW-Eigentümer längs dieser Teilstrecke enteignen. Die Vor­gehensweise stösst den Betroffenen sauer auf.

Enteignung nach 43 Jahren

Bereits im April 2015 lud der zuständige Kreischef Jgnaz Burgener die Anwohner zu einer Präsentation des Ausführungsprojekts ein. Die RZ weiss: Der Kanton sprach damals stets von «gemeinsamer Arbeit, die in Absprache mit den angrenzenden Eigentümern umgesetzt werden solle.» Im Oktober 2016 – knapp eineinhalb Jahre später – folgte dann der Schock: Der Kanton liess die Eigentümer durch einen Mitarbeiter des beauftragten Ingenieurbüros per Telefon (!) wissen, dass die Kantonsstrasse um 50 Zentimeter verbreitert wird. Die Folge: 13 Aussenparkplätze werden durch diese Vorgehensweise unbrauchbar. Ein Anwohner sagt: «Einen solchen Entscheid per Telefon mitzuteilen, ist nicht die feine Art. Da sind wir vom Kanton doch sehr enttäuscht.» Erst vor wenigen Wochen mussten die Einwohner mitansehen, wie einzelne Aussenparkplätze nach 43 Jahren baulich verkürzt werden. In einem Schreiben wenden sich die Einwohner der STWE-Gemeinschaft «Tschill» anschliessend an den Kanton. Für sie ist klar: Mit dem faktischen Entzug der Nutzung wurden sie enteignet. Umso grösser ist ihr Ärger: «Es ist für uns unverständlich, dass die Kantonsstrasse im Bereich unserer Parkplätze nicht wie bisher 6 Meter breit bleiben kann, da kaum die ganze Kantonsstras­se bis nach Visperterminen überall 6 Meter breit ist.»

Rechtliche Schritte als Option

Für die STWE-Gemeinschaft steht fest, dass sie für allfällige Schäden infolge durchgeführter Bauarbeiten den Kanton als Bauherrn haftbar machen. Und: An der Eigentümerversammlung der betroffenen STWE-Gemeinschaft «Tschill» im November soll über das weitere Vorgehen diskutiert werden. Laut RZ-Recherchen behält sich die Gemeinschaft rechtliche Schritte vor auch «nach der Vollendung der Arbeiten.» Ignaz Burgener war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Simon Kalbermatten

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Kommentare

  • Serdan Kocyoglu - 15

    Muss denn jeder so eine riesige Karre wie auf dem Bild oben fahren???
    Die SUV s verstopfen die Straßen und verpesten die Luft, sonst nix.
    Jede Wette, das mein 3-liter Smart locker auf die Parkplätze passt!!!

  • Anwohner 2 - 332

    Bei dieser Baustelle wunder mich nichts mehr. (Siehe WB vor 2 Wochen!). Wahrscheinlich werden ca. 2 Jahren nach der Vollendung dringende Sanierungsarbeiten nötig sein. So wie hier gebastellt wird!

  • roberto - 1026

    Das macht die Gemeinde und der Staat immer so.Die Eintümer können nichts mehr machen,die Sache ist schon gelaufen.Einsprachen nützen da nichts, das wissen der Statt und die Gemeinde schon lange.Das hätten die Dödels(Eigentümer) vorher regeln sollen.
    Heute muss man für alles mehr Abstände haben, heute sind auch die Wohnungen grösser usw...

  • Duscholux - 222

    Wie sieht es mit einem blauen Mofa aus? Hatte das auch Platz?

    • Peter Tscherrig - 220

      Leider nein, strikte Farbtrennung nach Pink und andere Farben.

      Das blaue Mofa wäre daher innert nützlicher Frist (ca. 3 Wochen) abgeschleppt worden.

  • Serkan - 2421

    Mal wieder einen riesige Story, welche die RZ da ausgegraben hat. Chapeau!

    • Peter Tscherrig - 366

      Ich staune auch über soviel investigativen Journalismus, welcher uns, wie auch in diesem Beitrag, eine sehr grosse Wissenslücke zu schliessen vermag.

  • Duscholux - 276

    Was genau heisst "unbrauchbar"? Wie waren die Dimensionen der Parkplätze vorher, wie sind sie jetzt? Mir fehlen dort Informationen.

    • Peter Tscherrig - 323

      Nach meinen Informationen, aus erster Hand, waren diese Parkplätze gerademal so gross, das sich nur ein kleines pinke Mofa darauf abstellen liess und mehr nicht.

    • Ein Anwohner - 2910

      Die Parkplätze waren schon immer zu klein, sprich zu kurz. Bloss grössere, parkierte Autos ragten in die Strasse hinein. Ich fragte mich des öftern, ob da zur Bauzeit nicht geschummelt wurde ?

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