Region | Zermatt

Forderung nach mehr Polizeipräsenz

Bewohner des Zermatter Quartiers «Steinmatte» beklagen sich über mehr Nachtlärm.
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Bewohner des Zermatter Quartiers «Steinmatte» beklagen sich über mehr Nachtlärm.
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Bewohner des Zermatter Quartiers «Steinmatte» wollen wieder mehr Polizeipräsenz. Der Grund: Seit der Einführung der Regionalpolizei habe diese abgenommen.

Eine Umfrage unter Bewohnern und Gewerbetreibenden des Zermatter Quartiers «Steinmatte» zeigt: In der Nacht soll die Lärmbelästigung durch Nachtschwärmer wieder zugenommen haben. «Im letzten Jahr war die Polizeipräsenz höher und regelmässiger. Dann war es besser. Jetzt sind wieder weniger Polizisten unterwegs.» Das wirke sich offensichtlich negativ auf die Nachtruhe aus. Dabei wird vermutet, dass die Abnahme der Polizeipräsenz mit der Einführung der Regionalpolizei zu tun hat. «Wenn gleichviele Polizisten für ein viel grösseres Gebiet zuständig sind, fehlen diese wieder anderswo», ist unter anderem zu vernehmen. Bei der «Steinmatte» handelt es sich um ein Quartier, in welchem sich zahlreiche Hotels und Ferienwohnungen befinden. Zudem gilt dort das lebhafte Nachtleben, ähnlich wie in der Zermatter Bahnhofstrasse, als weitläufig bekannt. Für ein entsprechendes Spannungsfeld zwischen Nachtruhe und Nachtleben ist also gesorgt.

Gemeindepräsident wiegelt ab

Seit dem 1. März 2015 unterliegt die Polizeiarbeit in der Region von Zermatt bis St. Niklaus/Grächen der Zermatter Gemeindepolizei. Demnach ist deren Arbeitsgebiet wesentlich grösser als vorher. Die beteiligten Gemeinden Täsch, St. Niklaus und Grächen bezahlen den Polizeidienst anhand der jeweiligen Gemeindegrösse an Zermatt. Die Zusammenarbeit ist mittels Vertrag geregelt und dauert vorerst zwei Jahre. «Ich kann keine Zunahme von Nachtlärm bestätigen», sagt der Zermatter Gemeindepräsident Christoph Bürgin. An den neuralgischen Punkten sei die Polizeipräsenz nach wie vor hoch. «Wir haben der Regionalpolizei nur unter der Bedingung zugestimmt, dass während 24 Stunden permanent zwei Polizisten in Zermatt sind», erklärt Bürgin. Jedoch werde auch in St. Niklaus und Grächen während des ganzen Jahres 24 Stunden lang der Polizeidienst aufrechterhalten. «So kann nicht ausgeschlossen werden, dass in den Partnergemeinden je nach Vorfall mehrere Polizisten gleichzeitig im Einsatz stehen», so Bürgin.

Unterschiedliche Bilanz

«Für die Einführung der Regional­polizei haben wir den Bestand um drei Polizisten aufgestockt», erklärt Bürgin. Demnach seien jetzt insgesamt zwölf im Einsatz. Eine erste Bilanz fällt, zumindest in Zermatt, zwiespältig­ aus: Die Einführung der Regionalpolizei hat demnach nicht nur positive­ Seiten­. Wie aber sieht es in den anderen­ beteiligten Gemeinden aus? Eine­ Umfrage­ zeigt: Alle drei Gemeinden ziehen­ eine­ mehrheitlich positive ­Bilanz. «Die Zusammen­arbeit kann als sehr gut bezeichnet werden», sagt etwa­ der Täscher Gemeindepräsident­ Mario­ Fuchs. Die Regionalpolizei­ bringe­ für alle Beteiligten Vorteile. «Für kleine­ Orte­ wie Täsch bleibt der Polizeidienst somit bezahlbar­ und gros­se Gemeinden­ können ihren Agenten eine­ abwechslungs­reichere Tätigkeit anbieten», so Fuchs. Täsch besitze aber keinen eigenen Polizeiposten. Demnach sei auch kein Agent stationiert. Der Polizeidienst wird von Zermatt aus geleistet. Ebenfalls eine positive Bilanz zieht die Gemeindepräsidentin von St. Niklaus, Gaby Fux-Brantschen. «Bei uns gibt es einen bestehenden Polizeiposten. Dieser ist durch Agenten der Regionalpolizei besetzt. Die Zusammenarbeit mit Zermatt klappt tipptopp.» Auch in Grächen ist der bestehende Posten mit Regionalpolizisten besetzt, wie Gemeindepräsident Christof Biner sagt. Alle Präsidenten erklärten übereinstimmend, dass weitere Erfahrungen gemacht werden müssten, um allfällige Anpassungen vorzunehmen.

Peter Abgottspon

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