Visp / Region | Geplante Sekretariatsstelle sorgt für Unmut

Gemeinden verpassen Schulregion Visp eine politische Ohrfeige

Eine Sekretariatsstelle für die Schulregion wird vorerst nicht geschaffen.
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Eine Sekretariatsstelle für die Schulregion wird vorerst nicht geschaffen.
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Für die Schulregion Visp soll eine neue Sekretariatsstelle geschaffen werden. Das gefällt mehreren Gemeinden gar nicht. Man will die Kosten vorerst nicht tragen.

Die im Jahr 2014 in der Region Visp etablierte Schulregion soll das Schulwesen professioneller machen. Eine der Neuerungen dabei: Mehrere Schulleiter übernehmen einige der Aufgaben, die bis anhin vom für Bildung zuständigen Gemeinderat übernommen wurden. Allerdings mussten dafür Stellen geschaffen werden. Die Kosten dafür wurden auf die der Schulregion angeschlossenen Gemeinden verteilt.

Veto der Gemeinden

Das sorgte von Anfang an für einige Misstöne. Denn die Räte der Gemeinden müssen weiterhin einem Ratsmitglied das Ressort Bildung zuweisen, da die Schulleiter ein paar der Aufgaben, vor allem jene, welche eine politische Dimension haben, nicht übernehmen können. Dies bedeutet, dass die Gemeinden eigentlich keine Einsparungen bei den Kosten für den Rat vornehmen können, im Gegenzug aber höhere Ausgaben aufgrund der finanziellen Beteiligung an der Schul­­­­­region haben. Nun wollte die Schul­region Visp eine fixe Sekretariatsstelle zu 60 Prozent schaffen. Die Kosten dafür: 42 000 Franken pro Jahr. Der Regionalrat der Schulregion, bestehend aus den Bildungsgemeinderäten der angeschlossenen Kommunen sowie Vertretern der Elternschaft, stimmte dem Ansinnen zu. Als die Gemeinderäte den Antrag allerdings in ihre kommunalen Gremien einbrachten, setzte es eine herbe Schlappe ab.

Die Katze nicht im Sack kaufen

Denn obwohl die bildungsverantwortlichen Gemeinderäte für einen entsprechenden Kredit seitens ihrer Gemeinde plädierten, wiesen die Räte das Ansinnen ab. Aus den Gemeinden Visp, Baltschieder, Ausserberg und Lalden kam ein «vorerst nein.» «Die Gemeinde Ausserberg hat beschlossen, ihrem Anteil an den Kosten für Sekretariatsstelle vorerst nicht zuzustimmen», sagt der Ausserberger Gemeindepräsident Christoph Meichtry. Auch die Gemeinde Baltschieder hatte Vorbehalte. «Man habe sich klar gegen eine Schaffung einer fixen Sekretariatsstelle ausgesprochen», heisst es aus Baltschieder. Begründet wird der Entscheid damit, dass die Kosten für die Schulregion und die involvierten Personen um 42 000 Franken auf fast 600 000 Franken pro Jahr ansteigen würden. Die RZ weiss, dass der Gemeinderat von Visp ähnliche Bedenken hatte und sich ebenfalls gegen einen Kredit stellte.

Sitzung soll Klarheit schaffen

«Grundsätzlich sind wir mit den Diensten der Schulregion zufrieden, wir wollen aber eine Begründung haben, warum nach zwei Jahren Betrieb plötzlich eine zusätzliche Sekretariatsstelle nötig sein soll», sagt der Ausserberger Gemeindepräsident Christoph Meich­try weiter. Diese Begründung dürfte es vermutlich im September dieses Jahres geben. Dann nämlich ist eine Sitzung zwischen der Schulleitung und den Gemeinden angesetzt, an der die bisherigen Tätigkeiten evaluiert und die Aufgabenteilung zwischen Gemeinden und der Schule klarer definiert werden sollen. Bis dahin sollen, so der Vorschlag aus Baltschieder, die Sekretariatsaufgaben wie bis anhin von Leuten vom Arbeitsmarktprogramm Opra übernommen werden.

Martin Meul

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